Oberhausen. Oberhausener SPD bewertet den Kaufpreis von 560 000 Euro als zu hoch. Ultimatum für KKO und den geplanten Bau des Reha-Zentrums in Osterfeld. Fördermittel für Lirich ud Alt-Oberhausen

Das Kaiser & Ganz-Gebäude in Sterkrade wird derzeit dem Erboden gleich gemacht – und auch die Idee, eine Fleischerei im Erdgeschoss einzurichten, ist Geschichte. Der Sterkrader Fleischermeister Bernd-Josef Reuschenbach zog sich bekanntlich aus dem Projekt zurück und möchte stattdessen lieber selbst investieren. Das wiederum veranlasste die SPD dazu, die ursprünglichen Planungen, den Centerpoint von Inhaber Reuschenbach zu kaufen und anschließend abzureißen, zu überdenken. Fazit: Der Kaufpreis in Höhe von rund 560 000 Euro sei zu hoch.

„Keine weitere Hängepartie“

Und so fordert die SPD die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) auf, die Preisverhandlungen aufzunehmen. „Wir möchten nicht um jeden Preis abreißen lassen“, sagt Karl-Heinz Emmerich vom SPD-Fraktionsvorstand. Denn ein solch hoher Kaufpreis für den Abriss – die Abrisskosten kämen noch hinzu – eines Gebäudes sei keinem Bürger zu vermitteln. Es ist also keinesfalls mehr gewiss, ob der für viele Bürger unansehnliche Centerpoint tatsächlich abgerissen wird.

Dampf macht die SPD hingegen bei den geplanten Bebauungsplänen des Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO). Bis zur Sommerpause soll sich das KKO entscheiden, ob es auf dem ehemaligen Hallenbad-Gelände in Osterfeld ein Reha-Zentrum samt Wohnungen bauen möchte. „Wir wollen keine weitere Hängepartie“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Die Kaufoption für das Grundstück sei ursprünglich für zwei Jahre angelegt gewesen, dann habe es eine Vertragsverlängerung gegeben. Seit drei Jahren passiere dort nichts. Auch Kämmerer Apostolos Tsalastras dringt auf eine Entscheidung: „Wir müssen jetzt wissen, wie die Zukunft hier aussieht, denn wir planen in Osterfeld ja mit den neuen Fördermitteln Soziale Stadt.“

Auch für Lirich und Alt-Oberhausen plant die SPD, neue Fördermittel zu akquirieren, um die Stadtentwicklung voranzutreiben. Unter dem Titel „Brückenschlag“ sollen unter anderem das Finanzamt, das Europahaus, die Hauptpost, der Bahnhof, das Concordiahaus und das Zentrum Altenberg eine neue Route bilden. Dabei geht es zum Beispiel um die Beseitigung von Leerständen oder um die attraktivere Gestaltung von Ortseingängen oder Eisenbahnunterführungen. Eine Überlegung ist auch, dass die Stadt leerstehende Gebäude kauft, um sie weiter zu entwickeln. Im Laufe des Jahres soll eine Konzeption für diesen „Brückenschlag“ entwickelt werden, Ziel ist die Fertigstellung zum 1. Dezember. Was sich auf dem Gelände der ehemaligen JVA entwickeln wird und wie die Zukunft der Finanzämter aussehen wird, ist noch nicht klar. Nur so viel: Die Abrissgenehmigung für die JVA ist erteilt und gemeinsam mit dem Finanzministerium ist eine Arbeitsgruppe benannt worden.

Zechengelände anbinden

Als eine gelungene Sache bewertet Kämmerer Tsalastras den Schlaunwettbewerb, bei dem viele Ideen für das Zechengelände Sterkrade entstanden sind. Einige Ideen wolle man als Folgeprojekt für Sterkrade in den Blick nehmen. „Das Zechengelände muss in irgendeiner Form an Sterkrade angebunden werden“, betont Tsalastras. Das Gelände biete viele Möglichkeiten für Wohnen und nichtstörendes Gewerbe.