Oberhausen. . Die Hauptschule Eisenheim schließt im Sommer nach mehr als einem Jahrhundert für immer. Das letzte Schulfest weckt bei den Ehemaligen viele Erinnerungen.

Große Pause. „Mensch’ für uns ging es direkt zum Kiosk!“ Auf dem Schulhof der Hauptschule Eisenheim tauchen die vielen Hundert Besucher am Samstag in Erinnerungen ab. Sie philosophieren über Schokokekse. Reden über Safttrinkpäcken. Alles was Ehemalige bei einem Schulfest gerne machen. Doch in das wohlige Palavern zwischen Kaffee- und Kuchenständen mischt sich viel Wehmut: Es wird das letzte Schulfest sein.

„Kennst du den? Weißt du noch?“

„Ja, da kommt einiges wieder hoch!“, hört man an den Fotowänden, auf denen die Abschlussfotos vieler Generationen hängen. Finger richten sich auf die Hochglanzbilder: „Kennst du den? Weißt du noch? Ist das nicht?“ Zur Überprüfung werden Handyfotos geschossen und per SMS die Bestätigung eingeholt: „Ja, das ist er!“

Nach dem laufenden Schuljahr schließen sich für die Hauptschule für immer die Türen der Klassenräume. Die Anmeldezahlen gingen zuletzt immer weiter zurück, so die Begründung. Die Politik hatte daher das „Aus“ der Schule schon 2011 beschlossen, seitdem gab es keine neuen Fünftklässler mehr. Im Sommer ist endgültig Schulschluss.

150 Schüler besuchen in Eisenheim aktuell den Unterricht, die verbleibenden Jahrgänge werden auf die Albert-Schweitzer-Hauptschule an der Elpenbachstraße verteilt.

Vor allem die zahlreichen ehemaligen Schüler bedauern beim Schulfest das Aus. „Die Räume sind gut in Schuss, die Mensa und Lehrküche sind noch neu“, findet die ehemalige Schülerin Ingeborg Buttenbruch. Daher wünscht sie sich genauso wie viele weitere ehemalige Schüler eine sinnvolle Folgenutzung. „Hier soll es weitergehen!“ Viele favorisieren den Vorschlag, die Schule als Außenstelle des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs weiter als Lernstätte zu nutzen. Das Kolleg befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt an der Ackerstraße.

Folgenutzung wird diskutiert

Es bleiben: Erinnerungen. Die Blicke fallen auf das alte Toilettenhäuschen. Manch einer muss sich ein Schmunzeln verkneifen. Schabernack, der aber auch Jahrzehnte danach besser geheim bleibt. „Wir waren früher sicher nicht die Liebsten!“, meint auch Ex-Schüler Detlef Buttenbruch. Man durfte sich damals besser nicht dabei erwischen lassen. Aber, so meint er, der Respekt vor den Lehrern war ein ganz anderer als heute.

Es sind deutlich mehr Gäste zum Schulfest gekommen als sonst. Der Musiklehrer Jürgen Pluta spielt mit seiner Liveband einige Hits der 60er und 70er Jahre. Sie klingen wie ein Abschiedsständchen.