Oberhausen. . An keiner der drei Oberhausener Hauptschulen reichen die Anmeldezahlen fürs nächste Schuljahr, um ohne Ausnahmegenehmigung bestehen zu können.

Die Situation der Hauptschulen verschärft sich: „Das Ergebnis sieht sehr bescheiden aus“, umschreibt Schuldezernent Reinhard Frind sehr zurückhaltend das Bild, das sich nach Abschluss der Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen zeigt. Bei keiner der drei verblieben Schulen reichen die Anmeldungen, um ohne Ausnahmegenehmigung bestehen zu können: „Wir müssen dringend Gespräche mit der Bezirksregierung in Düsseldorf führen, wie wir weiter verfahren sollen. Wie’s aussieht, gibt’s hier schon kurzfristig Handlungsbedarf.“

Obwohl in diesem Jahr überhaupt nur noch drei Hauptschulen im Anmeldeverfahren sind, beschleunigt sich die Talfahrt dieser Schulform weiter. Konkret ergibt sich nach Abschluss der Anmeldungen folgendes Bild: An der Hauptschule Alstaden wurden 12 Kinder angemeldet, an der Albert-Schweitzer-Hauptschule 19 und an der städtischen katholischen Hauptschule St. Michael 23. „Damit entspricht keine der Schulen mehr den schulgesetzlichen Vorgaben“, so Frind. Nach dem Schulgesetz müssten Hauptschulen mindestens zweizügig sein, das heißt, sie müssten zwei Anfangsklassen bilden können. Dafür braucht’s mindestens 30 Schüler. Sie einzügig weiterlaufen zu lassen, sei nur mit einer Ausnahmegenehmigung – wie zuletzt im Fall der Hauptschule Eisenheim – möglich. Da müsse man klären, ob das wieder gehe.

Hoffen auf Nachzügler

„Und wir werden wie immer auch gucken, wie an den jeweiligen Schulen die Situation ab Klasse 7 aussieht. Da kommen immer noch Rückläufer von anderen Schulformen hinzu“, erläutert Frind. Außerdem sei es erfahrungsgemäß so, dass es im Bereich der Hauptschulen immer noch Nachzügler im Anmeldeverfahren gebe. „Insofern sind die Zahlen noch etwas mit Vorsicht zu genießen – aber die Tendenz ist eindeutig“, so Frind.

Sollten sich also keine deutlichen Zuwächse mehr abzeichnen, würden schon zum nächsten Schuljahr die Prognosen fürs Schuljahr 2013/2014 unterschritten: 66 Anmeldungen prognostizierte der Schulentwicklungsplan, den SPD und Grüne im Herbst vergangenen Jahres vorgestellt hatten, für übernächstes Jahr. Jetzt werden möglicherweise schon eher „schulorganisatorische Maßnahmen“ nötig. Sprich: Schon zum nächsten Schuljahr könnte es Handlungsbedarf geben. So wird die angedachte Zusammenlegung zweier Hauptschulen, etwa Alstaden und St. Michael, eher anstehen als gedacht.

Rückgang der Anmeldezahlen an der Albert-Schweitzer-Schule

Aber auch das ist – ungeachtet aller inhaltlichen Schwierigkeiten und Widerstände – nicht so einfach: „Die Bezirksregierung hat in ihrer Stellungnahme zu unserem Schulentwicklungsplan ja klar geäußert, dass eine solche Zusammenlegung nur dann erfolgen könne, wenn die neu entstehende Schule mehr als fünf Jahre Bestand haben wird. Und das kann man zu diesem Zeitpunkt für keine Konstellation mehr sicher voraussagen“, so Frind.

Der Rückgang der Anmeldezahlen an der Albert-Schweitzer-Schule bringt ein weiteres Problem mit sich: Wenn dort statt bisher zwei fünften Klassen zukünftig nur noch eine Eingangsklasse gebildet werden könnte, gäbe es auch weniger Plätze im Gemeinsamen Unterricht: Nur noch fünf Kinder mit Behinderungen könnten dann dort eine integrative Klasse besuchen.