Oberhausen. . Wichtig ist, die Rahmennummer seines Fahrrades zu kennen. Jedes Rad hat eine. Früher verschwanden im Sommer viele Räder vor den Freibädern.
Da geht jemand in eine Bäckerei und lässt sein Fahrrad draußen stehen. „Ich sehe es ja“, denkt sich der Brötchenkäufer. Aber von wegen. Ein Dieb nutzt die günstige Gelegenheit, schon ist das Fahrrad weg.
Im vergangenen Jahr wurden in Oberhausen 615 Fahrräder gestohlen. Andreas Wilming-Weber, Sprecher der Polizei, legt weitere Zahlen vor. So kam es im Jahr 2013 noch zu 656 Fahrraddiebstählen, 2012 waren es 714 und ein Jahr zuvor 732. Die Zahl der Diebstähle ist also rückläufig. Woran das liegt, ist die Frage. Detlef Stein, Leiter des Kommissariates auch für Einbrüche und Diebstähle, erinnert nur daran: „Früher sind im Sommer die Raddiebstähle vor den Freibädern angestiegen.“ Oder: Im Sommer fuhren mehr Leute mit dem Rad, also gab es auch mehr Diebstähle. „Diesen Unterschied gibt es wegen der milden Winter nicht mehr.“
Diebe schätzen den Schrottwert
Wer klaut nun eigentlich Fahrräder? Das zu sagen, ist schwer, weil die Täter so selten gefasst werden. „Es gibt Diebe, die greifen bei hochwertigen Rädern zu“, sagt Stein. Leute würden manchmal 1000, 2000 Euro für ihr Rad ausgeben. „Da wird nicht gespart, aber an der Sicherung schon“, weiß Stein. Das macht es Dieben natürlich leicht. Ein sicheres Schloss, wie es auch die Stiftung Warentest empfiehlt, liege im Bereich von 80 Euro.
Anders als die Diebe, die teure Räder stehlen, um sie in Nachbarstädten zu verkaufen, gibt es auch die, die Räder „einsammeln“, um sie zu verschrotten. Ihnen käme es auf den Metallwert an. Manche Fahrräder werden auch nur gestohlen, um mit ihnen von A nach B zu kommen.
Stein: „Es gibt auch immer wieder Fälle, da stellen Leute ihr Rad auf dem Hinterhof ab und denken, dass es dort sicher sei. Und schon ist es weg.
Zu knacken nur mit Bolzenschneider
Gestohlen würden Fahrräder im gesamten Stadtgebiet. Zum Beispiel auch am Gemeinschaftsabstellplatz am Hauptbahnhof passiere immer mal wieder ein Fahrraddiebstahl. Vermehrt würden dort aber keine Räder gestohlen. In erster Linie würden auch nicht bestimmte, sondern schlecht gesicherte Fahrräder entwendet.
Ganz wichtig ist es für Fahrrad-Besitzer die Rahmennummer, die unter dem Rad zu sehen ist, zu notieren. Denn wird das Rad gestohlen und der Täter von der Polizei ermittelt, kann das Diebesgut nur mit Hilfe der Rahmennummer dem richtigen Besitzer zugeordnet werden. Stein: „Der Täter sagt sonst, dass er das Fahrrad mal irgendwo gekauft habe.“
Ansonsten sei bei der Sicherung des Fahrrads ein gutes Schloss das A und O. „Das Fahrrad sollte an einen Schildermast angeschlossen werden, damit es nicht jemand wegschleppen kann.“ Um so ein gutes Schloss zu knacken, brauchte man schon einen Bolzenschneider. „Den haben die Täter aber meist nicht dabei“, sagt Stein.