Oberhausen. . Sie wissen nicht mehr, wie sie ihre Kinder unterbringen sollen. Aktion am Spielplatz der Tageseinrichtung Tackenberg. Gespräch mit Erziehern.
Zwei Wochen Kita-Streik sind nicht ohne Folgen geblieben: Die Kinder vermissen zunehmend ihre Spielkameraden, die Eltern sind gestresst. Einige von der Kindertageseinrichtung Tackenberg trafen sich am Sonntag, um Ängste und Sorgen zu teilen, um Fragen zu klären und um einen Appell an Arbeitgeber und die Gewerkschaften zu richten: „Findet schnell eine Lösung für uns und unsere Kinder. Wir sind mit unserem Organisationstalent am Ende.“
Seit Beginn des unbefristeten Streiks sei nichts mehr normal, schreibt uns Sabrina Pawellek stellvertretend für die gestressten Mütter von Kindern der Kita Tackenberg. „Wir wissen nicht mehr, wo wir die Kinder noch unterbringen sollen. Omas und Opas stoßen ebenfalls an ihre Grenzen.“ Einige Mütter hätten bereits ihren Jahresurlaub verbraucht. Jetzt wissen sie nicht mehr weiter.
Tägliche Unsicherheit
Die Stadt biete zwar Notgruppen an, aber es bliebe die täglich Unsicherheit, dort auch tatsächlich einen Platz zu bekommen. Die Eltern treibt zudem die Sorge um, ihre Kinder in einer fremden Umgebung abgeben zu müssen. Wie berichtet gilt bei den Notgruppen das Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Ausgebucht waren die Gruppen allerdings noch nie.
Der unbefristete Streik, so die Tackenberg-Eltern, werde auf dem Rücken ihrer Kinder ausgetragen. Und die verstünden die Welt nicht mehr. Von einem geregelten Alltag könne keine Rede mehr sein, sie würden hin und her geschoben, vermissten ihre Freunde und auch die Erzieher. „Auf ihre Frage, wann sie endlich wieder in ihre Kita dürften, kennen wir keine Antwort“, schreibt Pawellek.
Aus Verzweiflung auf Spielplatz versammelt
Aus lauter Verzweiflung hätten sie sich am Sonntag auf dem Spielplatz am Kindergarten versammelt. „Mit den Kindern erstellten wir Banner, Plakate und T-Shirts als Zeichen für den Zusammenhalt und für ein Miteinander, das in diesem Alter so wichtig ist.“
Überrascht waren die Eltern und Kinder, dass auch einige Erzieher und Erzieherinnen kamen, um Fragen zu beantworten, verzweifelte Eltern aufzufangen und ihre Schützlinge wiederzusehen. Die entscheidende Frage allerdings, wann die Kinder wieder in ihre Kita dürfen, blieb unbeantwortet.