Oberhausen. . Der Streik der Erzieher und Sozialarbeiter soll fortgesetzt werden – gestern Kundgebung in Sterkrade. Die Notgruppen sind stärker ausgelastet.

Oberhausener Eltern müssen sich wohl auch nach Pfingsten um alternative Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder kümmern. Die Gewerkschaft Verdi hat gestern zur unbegrenzten Fortsetzung des Kita-Streiks aufgerufen. „Dieser Streik wird fortgesetzt, unbefristet, bis ein annehmbares Ergebnis vorliegt“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske in Fulda nach einer bundesweiten Streikdelegierten-Konferenz, an der auch die Oberhausener Verdi-Geschäftsführerin Henrike Greven teilgenommen hat. Heute werden die Streikenden aus Oberhausen und Mülheim in einer Versammlung ab 9 Uhr im Zentrum Altenberg über die Ergebnisse und das weitere Vorgehen informiert.

Kundgebung in Mülheim

Verdi ruft am Freitag alle Streikenden im Sozial-und Erziehungsdienst aus Oberhausen und Mülheim ab 9 Uhr zu einer Demonstration mit anschließender Kundgebung auf dem Kurt-Schumacher-Platz auf. Henrike Greven (Verdi): „Die Aufwertung dieser Berufe ist lange überfällig, sie muss jetzt kommen.“

Gestern machten rund 80 bis 100 Streikende aus dem Sozial- und Erziehungsdienst am Rande des Wochenmarktes am Sterkrader Citypoint auf ihre Situation mit Transparenten aufmerksam. „Ohne Moos keine Kita los“ oder „Wir sind in Bewegung – Arbeitgeber bewegt euch auch!“ war darauf zu lesen.

Noch Aufnahmekapazitäten

Außerdem führten sie ein Theaterstück auf, das die Gleichgültigkeit des Arbeitgebers, ausgestattet mit einer Maske, die aus der kapitalismuskritischen Blockupy-Bewegung stammt, kritisch in den Blick nahm. Anschließend zogen die Streikenden zum Technischen Rathaus und sammelten weiterhin Unterschriften, die an den Arbeitgeberverband geschickt werden sollen. „Viele sind bereit, zu unterschreiben. Sie unterstützen unsere Forderungen“, sagt eine Streikende, die sich über das Verständnis der Bürger freut. Wie passend, dass just in dem Moment ein Passant den Streikenden „viel Erfolg“ wünscht.

Derweil sind die Notgruppen, welche die Stadt eingerichtet hat, immer noch nicht komplett ausgelastet. Doch die Zahlen steigen. Waren in der vergangenen Woche etwa am Dienstag 65 Kinder in einer der drei offenen Kitas (Villa Kunterbunt, Ackerstraße, Alsfeld) untergebracht, waren es gestern insgesamt 108. Wie Stadtsprecher Martin Berger auf Anfrage mitteilt, sind in den einzelnen Kitas noch jeweils weitere Kapazitäten vorhanden – bis zu 60 Kinder werden pro Kita aufgenommen. Jeden Tag werden die Plätze aufs Neue vergeben: Das Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ kommt zum Einsatz.