Oberhausen. . Bürger schwärmen vom Sterkrader Wochenmarkt. Im Gespräch mit der Redaktion klagen Leser über wilde Müllkippen und fehlende Freilaufflächen für Hunde.

Am Sterkrader Wochenmarkt gibt es nix zu meckern – so lautete der Tenor gestern am NRZ-Mobil. Im Rahmen unserer Markt-Serie wollten wir von Ihnen wissen: Wie gefällt Ihnen der Markt? Was fehlt Ihnen? Was könnte man besser machen?

Nichts, meint Ursula Trautes. Die Oberhausenerin ist in Sterkrade geboren und aufgewachsen, inzwischen wohnt sie in Osterfeld. Seit sie denken kann, geht sie auf den Sterkrader Wochenmarkt – schon zu Großmutters Zeiten. „Hier gibt es ein super Angebot“, sagt sie. Vor allem die regionalen Produkte schätzt sie sehr. Außerdem lege sie Wert darauf, dass die Lebensmittel frisch seien. Auf den Wochenmarkt nach Osterfeld dagegen ziehe sie nichts, sie komme lieber nach Sterkrade, „wo die Händler mich kennen und ich die Händler kenne.“ Freuen würde sie sich über mehr Geschäfte in Sterkrade: „Dann bräuchte ich so manchen Weg nicht zum Centro zu machen.“ Auch Rosemarie Linden schätzt den Markt, vor allem das Angebot an Speisen wie Fisch oder Eintöpfe. Allerdings meint sie: „Ab 14 Uhr ist Sterkrade tot.“ Danach sei schlichtweg nichts mehr los. Mehr Geschäfte seien auch keine Lösung, denn „die Leute haben kein Geld, das sie ausgeben können“.

Hannelore Noerenberg ist eine regelmäßige Marktgängerin. „Es gibt eigentlich keine Woche im Jahr, in der ich nicht auf den Markt gehe. Das gehört irgendwie dazu.“ Den Sterkrader Wochenmarkt lobt sie dabei in den höchsten Tönen. „Das ist der Beste weit und breit.“ Teilweise besucht sie die Märkte in Alt-Oberhausen und Osterfeld. „Aber das Angebot ist dort nicht so gegeben.“ Wenn sie die Möglichkeit hat, erledigt sie ihre Einkäufe bei den Obst- und Gemüsehändlern, Wurst- und Käseverkäufern am liebsten samstags. Schön findet sie es, dass sie immer wieder Bekannte treffen könne. „Wir setzen uns dann schon mal zusammen auf einen Kaffee hin.“ Wenn ihr Mann mitkommt, würde der eigentlich immer ehemaligen Arbeitskollegen begegnen. „So etwas macht den Besuch des Marktes ebenfalls aus.“ Auch die Händler seien freundlich. „Es gibt da einige, die grüßen mich von Weitem, wenn sie mich sehen“, berichtet Noerenberg und lächelt dabei.

Fehlende Hundekotbeutel

Überhaupt nutzten viele Leser gestern die Möglichkeit, mit der Redaktion ins Gespräch zu kommen, um über unsere Stadt zu reden. Die beiden NRZ-Leser Waltraud Mester und Helmut Masop aus Osterfeld wollten der Redaktion einmal direkt von den Problemen vor ihrer Haustüre berichten. An den bewaldeten Stücken auf Höhe der Bottroper- und Kanalstraße käme es immer wieder zu wilden Müllkippen. Aber auch, dass dort viele Hundebesitzer achtlos die Hinterlassenschaften ihrer Tiere herumliegen lassen würden, wollten die beiden mitteilen. „Die Stadt muss endlich reagieren und dort Spender für Hundekotbeutel aufstellen“, so die Idee der Osterfelderin, die manchmal sogar Hundekotbeutel aus Coesfeld, wo sie öfter ist, mitbringt.

Ein Thema, dass auch Dieter Pirch, Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes Sterkrade-Mitte, ansprach. Er berichtete von seinem Engagement für die Schaffung einer Hundefreilauffläche samt Beutelspender im Sterkrader Volkspark. Der Rollstuhlfahrer machte aber ebenfalls auf die aus seiner Sicht mangelnde Barrierefreiheit an den Haltestellen der Oberhausener Straßenbahnlinie 112 aufmerksam.

Ein anderes Thema hatten Margot und Wilhelm Kirper auf dem Herzen. Sie sind Anwohner des Olga-Parks und leben dort in der Seniorenresidenz. Bei den beiden Festivals „Olgas Rock“ und „Ruhr in Love“ gebe es immer wieder Belästigungen. „Die Musik ist nicht so schlimm, die hört um zehn Uhr am Abend auf. Was uns jedoch stört ist der viele Müll und auch das wilde urinieren“, so Margot Kirper.

Störend sei zudem immer wieder die Anlieferung der transportablen Toiletten. „Die werden erst auf dem Parkplatz abgeladen und dann in den Park gebracht.“ Das ältere Ehepaar möchte den meist jungen Besuchern nicht den Spaß verwehren – man sei schließlich selbst früher durchaus wild gewesen. „Aber es muss etwas getan werden.“