Oberhausen. . Acrylbilder von Andrea Bender eröffnen die Sonderschau des Kunstsommers. Einige sehen das Garstige, andere die Ironie. „Ich sauge es auf wie ein Schwamm“.

Den Kopf muss man als Großgewachsener einziehen, wenn man an der Mühlenstraße eines der markantesten Ateliers der Stadt betritt. Am Sonntag ist „Kunst in der Garage“ aber nicht nur gleichbedeutend mit einem ungewöhnlichen Aussstellungsort, der sich hinter der schmalen Eingangstür mit Stufe verbirgt.

Verladeraum einer Spedition

„Kunst in der Garage“ ist auch eine gefestigte Zusammenarbeit mit großen Hochschulen und ambitionierten Akteuren der Kunstszene. Ortwin Goertz, Präsident des Kunstvereins Oberhausen, blickt zurück auf die Anfänge am ungewöhnlichen Ausstellungsort: „Die Halle gehörte früher zu einer Spedition. Danach wurde eine Lichtanlage installiert und nach einigen Ausbesserungsarbeiten hatten wir unseren Ausstellungsort.“

Seit 15 Jahren ist der voluminöse Raum, an dessen Decke sich noch ein Teil der alten Kranverladeanlagen befindet, vielen Jahrgängen junger Künstler ans Herz gewachsen. Der Ausstellungsort im Drei-städteeck Oberhausen, Essen und Mülheim hat dabei bundesweite Aufmerksamkeit erlangt.

Im aktuellen Jahr kooperiert der Kunstsommer mit dem Fachbereich „Freie Kunst“ der TU Dortmund. Doch auch aus Kassel, Bremen oder Düsseldorf kamen Meisterschüler in die Garage. „Von Norden bis Süden hatten wir schon alles dabei“, sagt Ortwin Goertz. „Wir erhalten so eine Abbildung, welche neuen Strömungen es bei jungen Kunstschaffenden gibt.“

Zusammenarbeit mit Hochschulen

Viele junge Maler, Zeichner und Bildhauer, die in Oberhausen ihre Werke zeigten, finden sich mittlerweile auf den Liste weltweit bekannter Ausstellungen wieder. Ein Kompliment für die hiesige Kunstserie, von dem der Präsident des Kunstvereins gerne erzählt.

Neben den Meisterschülern der Hochschulen, deren Werke erst ab 21. Juni zu sehen sind, zeigt eine Sonderschau eines erfahrenen Absolventen, wie sich sein Schaffen weiterentwickelt hat. Andrea Bender stellte am Sonntag „Geschlossene Gesellschaft“ vor. Sie wurde 1998 zur Meisterschülerin in der Gruppe von Prof. Dieter Krieg bei der Kunstakademie Düsseldorf. Ihr Jahrgang wirkte als erster im Jahr 2000 beim Kunstsommer mit.

Die Garage als Tor zur Hölle: Kreaturen und Landschaften verschmelzen. Die Hölle als Gefühlscollage in Acryl auf der Leinwand. „Einige sehen das Garstige, andere die Ironie.“ Die Malerin hat unterschiedliche Reaktionen beim Publikum erkannt. Ihre Ideen sammelt sie im Alltag: „Ich sauge es auf wie ein Schwamm.“