Oberhausen. . Schüler verbringen ein Jahr lang einen Schultag pro Woche in Betrieben. Das Projekt ist so erfolgreich, dass seine Förderung bis 2018 verlängert wird.
Einen Schultag pro Woche verbringen junge Leute anstatt in der Schule in einem Betrieb. Ganztägig und regelmäßig erleben sie ein ganzes Schuljahr lang diesen Praxis-Lerntag wie Auszubildende. Das steigert ihre Chance, eine Lehrstelle zu bekommen, sehr viel mehr als ein gewöhnliches, dreiwöchiges Schülerpraktikum.
2007 gestartet, hat sich das Projekt nicht nur bewährt, sondern es ist nun auch verlängert worden. „Gestern wurde beschlossen, dass wir es bis 2018 weiterhin fördern“, sagte Ulrich Salhofen, Vorstandsmitglied der Stiftung Kultur und Bildung der Stadtsparkasse Oberhausen, bei der Abschlussveranstaltung der Zehntklässler, die in diesem Schuljahr teilnahmen und profitierten.
Präsentation im festlichen Rahmen
Allein von den zehn Schülern, die sich trauten, in Form eines kleinen Vortrags einem großen Publikum ihre Erfahrungen als Azubi vorzustellen, haben drei den Ausbildungsvertrag bereits unterschrieben. Alle anderen Teilnehmer der Hauptschulen Albert-Schweizer und Alstaden sowie der Christian-Morgenstern-Schule stellten ihre Betriebe auf Plakaten vor. Die Verabschiedung der Projekt-Teilnehmer wird traditionell sehr festlich gestaltet, Eltern, Ausbilder der Betriebe sowie auch Mitschüler, die im nächsten Schuljahr dabei sein werden, nehmen teil.
Beweis für Einsatzfreude und Zuverlässigkeit
Auch der Weg ist ein Ziel: In den Betrieben beweisen die Schüler ein ganzes Jahr lang regelmäßig, dass sie zuverlässig, pünktlich, einsatzfreudig sind.
Dafür bekommen sie Anerkennung von Chefs und Kollegen. Selbst wenn es nicht sofort mit dem Vertrag klappt, nützt ein durchgehaltenes Praxisjahr bei der Bewerbung.
Kelle, Schaufel, Wasser, Sand und Zement waren die Werkzeuge von Mimoun, der sich im Maurer-Handwerk umschaute. Dogan war bei Netto im Einsatz. Eine Hauptaufgabe: die Warenanlieferung. Ist denn dort auch mal etwas schief gegangen?“, fragte ihn Moderatorin Janine Verbeeten. „Einmal ist mir ein Sechserpack Wasser beim Folienschneiden kaputt gegangen. War nicht schlimm, ich wurde nur nass.“
„Willkommen in der Welt der Blumen“, begrüßte Stephanie die Zuhörer. Neben den täglichen Aufgaben wie Sträuße zu binden, lernte sie auch schon einige lateinische Bezeichnungen von Pflanzen auswendig. Dass sie im Geschäft anerkannt war, beweist dies: „Zur Unterstützung habe ich heute meine Kollegin Manuela mitgebracht.“
Perfekte Warenkunde
Anja und Halima erschienen in „Dienstkleidung“, ganz in Weiß, zum Vortrag. Sie waren im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen aktiv und erfolgreich.
Mit einem perfekten Warenkunde-Vortrag über Käsesorten beeindruckte Nadja. Die 16-Jährige hatte bei Rewe Erfolg und beginnt dort demnächst mit der Ausbildung. „Eine Kollegin sagte mir, dass der Chef meine Bewerbung erwartet.“ Nadja freut sich auf die Ausbildung. „Ich berate gerne Kunden.“
Petri Heil für Tim. Der leidenschaftliche Angler darf als Azubi von Mario und Angelika Cao im Angler-Fachgeschäft eine Ausbildung machen. Die perfekte Ausrüstung für den Einsteiger kann er jetzt schon empfehlen, wie sein Vortrag eindrucksvoll bewies. „Voraussetzung zum Angeln ist der Angelschein. Ziel des Kundengesprächs ist die Zufriedenheit.“ Tims künftige Chefin war selbstverständlich auch anwesend.