Oberhausen. . Er war die gute Seele des Hospizes: Wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag ist Hermann Frye, der vielen Oberhausenern als Bruder Hermann im Gedächtnis geblieben ist, gestorben.
Wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag ist Hermann Frye, der vielen Oberhausenern als Bruder Hermann im Gedächtnis geblieben ist, gestorben. Mehr als 20 Jahre lang war er in Oberhausen daheim, kümmerte sich vor allem um die Jugend, war ihr ein aufmerksamer Zuhörer – und jemand, der immer für gute Späße zu haben war.
Daran erinnert sich auch Georg Bierwald, ehemaliger Leiter der Oberhausener Caritas und langjähriger Weggefährte Fryes, gern: „Er war ein Freude bringender Botschafter des Glaubens, lachte gern und verhalf anderen zum Lachen.“
Bruder Hermann, der 1935 in Nottuln geboren wurde, starb am 30. April in Münster-Hiltrup, wo er seit 1999 im Kloster der Herz-Jesu Missionare lebte.
Die gute Seele des Hospizes
Frye trat 1959 der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu Missionare in Münster-Hiltrup bei. 1976 arbeitete er zwei Jahre als Krankenpfleger im Elisabeth-Krankenhaus Styrum. Ab 1978 baute er die erste Sozialstation der Stadt in Osterfeld auf und leitete sie bis 1996 – trotz zeitweiliger schwerer Erkrankung. Für sein soziales Engagement erhielt Bruder Hermann 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bis zu seinem Weggang 1999 richtete er mit einem Team das ambulante Hospiz in Oberhausen ein; er wurde dessen Ehrenmitglied. Georg Bierwald: „Bruder Hermanns Handeln war von seiner Liebe zu den Menschen geprägt.“
„Ohne den Einsatz von Bruder Hermann hätte es das Hospiz gar nicht gegeben, so klar darf man das durchaus formulieren. Als Leiter der Sozialstation hat er nicht nur gemerkt, wie wichtig die Pflege ist, er hat auch die Notwendigkeit erlebt, Menschen in der schwierigen Zeit des Abschiednehmens nicht alleine zu lassen. Und: Bruder Hermann hat sich leidenschaftlich sowohl um die Patienten als auch um die Ehrenamtlichen gekümmert, und diese Menschenzugewandheit habe ich gerne von ihm übernommen“, sagt Rafaela Schmitz, seine nachfolgende Koordinatorin.
Er sei die gute Seele des Hospizes gewesen. Vom gerahmten Bild im Besprechungsraum blicke er mit schelmischem Lächeln in die Gesichter der Akteure im Hospiz. „So werden sie ihn in Erinnerung behalten, mit Humor und einem ganz besonderen Gefühl für Menschen. Er war ein Kumpel, aber einer, der auf einen aufgepasst hat“, sagt Schmitz.