Oberhausen. Menschen mit und ohne Behinderungen feiern miteinander. Infostände, Aktionen und ein Bühnenprogramm am Europäischen Tag zur Gleichstellung.

Fast schon kann man von einer Tradition sprechen: Zum dritten Mal in Folge gab es anlässlich des Europäischen Aktionstags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Oberhausen eine bunte und fröhliche Veranstaltung. Los ging es am Sonntag, 3. Mai, auf dem Friedensplatz um 11.30 Uhr mit dem integrativen Musikkreis „Regenbogen“, der mit vielen bekannten und auch eigenen Liedern die Zuschauer begeisterte. Am 20. September organisiert der Musikkreis selbst ein großes Fest: Gefeiert wird das 25-jährige Bestehen.

Gegen 12.15 Uhr wurde es dann richtig voll: Zu diesem Zeitpunkt kamen die Mitläufer des Protestmarsches an und machten lautstark deutlich: „Menschen mit Behinderung haben die gleichen Rechte wie alle anderen Menschen.“

Aktionstag hat ernsten Hintergrund

Kostümierte Theaterschauspieler, Menschen mit und ohne Behinderungen, sie alle begleiteten die Züge und zogen so die Aufmerksamkeit der Frühlingsfestbesucher an der Marktstraße auf sich.

Auf der Bühne begrüßte Thorsten Krappa, der das Bühnenprogramm moderierte, Mitlaufende des Protestmarsches und fragte nach, wo es mit der Gleichstellung noch hakt. Durch die Aussagen wurde deutlich: Nicht nur fehlende Rampen oder Aufzüge stellen Barrieren dar. Menschen mit Behinderung werden oft abfällig behandelt. Verletzende Sätze wie „Der ist bekloppt“ oder „Der kann halt nichts“ hört zum Beispiel Jochen Riemer immer wieder. Dabei lebt er in einer Wohngemeinschaft, arbeitet in der Gärtnerei der Lebenshilfe-Werkstatt und meistert sein Leben genauso gut wie ein Mensch ohne Behinderung. Es wurde deutlich: So fröhlich der Aktionstag in Oberhausen auch war, er hat einen ernsten Hintergrund.

Der Weg zur Inklusion ist noch lang

Dann ging es beschwingt weiter: Die integrative Theatergruppe „Blindflug“ zeigte Tänze aus ihrem aktuellen Bühnenstück und motivierte viele Besucher zum Mittanzen. Die noch junge Band der Schillerschule, „The Schillies“, präsentierte danach aktuelle Songs und Klassiker zum Mitsingen. Oberbürgermeister Klaus Wehling ließ es sich nicht nehmen, die Organisatoren des Aktionstages zu begrüßen und er nahm sich die Zeit, alle Stände anzuschauen.

Die Wettervorhersage war alles andere als gut gewesen. Aber erst bei den „Fud‘ies“, der integrativen Rockgruppe aus Dinslaken, öffneten sich die Schleusen. Den Abschluss machten die Tänzer der Alstadener Bären und des BSO (Behindertensport Oberhausen).

Der Aktionstag auf dem Friedensplatz, finanziell unterstützt von „Aktion Mensch“, zeigte einmal mehr: Der Weg zur Inklusion ist noch lang, aber Oberhausen ist auf einem gutem Weg. Auch im nächsten Jahr soll die bunte Mitmach-Veranstaltung dabei helfen.