Oberhausen. Der Landwirt Christoph Köster aus Oberhausen-Schmachtendorf setzt bei seiner Spargelernte auf neue Technik und ein festes Team von Erntehelfern.

Wer auf der Gabelstraße in Richtung Schmachtendorf fährt, der sieht am linken Fahrbahnrand lange Feldreihen, abgedeckt mit Folie. Jetzt wird das – gar nicht mehr so geheime – Geheimnis gelüftet: Die Planen verschwinden Stück für Stück und hervor schaut der erste Oberhausener Spargel des Jahres. Landwirt Christoph Köster hat begonnen, seine 2,5 Hektar großen Spargelfelder abzuernten.

Und das geschieht in diesem Jahr ein wenig anders als in den Vorjahren: „Angesichts des Mindestlohnes habe ich die Technik aufgerüstet, um Arbeitsstunden einzusparen“, sagt der Landwirt. Er hat eine Spargelspinne angeschafft, mit der die Plane, die über dem Spargel gespannt ist, gedreht wird.

Die Plane ist auf der einen Seite schwarz, auf der anderen weiß. Köster erklärt, warum: „Wenn man eine größere Erntemenge erreichen will und mehr Wärme braucht, kommt die schwarze Seite nach oben. Ist es ohnehin sehr warm, wird die weiße Seite nach oben gedreht.“ Was früher mühsam und zeitaufwändig von Hand gemacht wurde, übernimmt nun die Spargelspinne.

Anhebung des Lohnes in Etappen

Noch muss Köster den Erntehelfern statt der 8,50 Euro Mindestlohn 7,40 Euro zahlen. Köster: „Das ist aufgrund bestehender Tarifverträge in der Landwirtschaft so. Für uns gilt eine stufenweise Anhebung des Lohnes.“

Spargelsalat mit Blattspinat

Der Preis des Spargels bleibt stabil, sagt Köster. Trotz Einstiegs in den Mindestlohn.

Rezept: 500 g Spargel, Pfeffer, Salz, Butter, 200 g Blattspinat, 2 EL Balsamico, Zitronensaft, 3 EL Öl, Zucker. Spargel schälen, 3 cm lange Abschnitte schneiden. Butter in einer Pfanne schmelzen lassen, Spargel 10 Minuten braten, pfeffern, salzen. Spinat in Stücke zupfen, anrichten, Spargel darüber. Dressingzutaten vermischen und über den Salat geben.

Seit vielen Jahren arbeitet der Landwirt zur Zeit der Spargel-Ernte mit einem festen Team aus Erntehelfern zusammen: „Zwei Hauptmitarbeiter aus Polen sind fest angestellt und ganzjährig im Wechsel bei uns. Die anderen kommen auch schon viele Jahre nach Schmachtendorf.“ Inzwischen klappe auch die Verständigung einigermaßen: „Zudem hilft uns in diesem Jahr ein Student, der prima Englisch kann“, lacht Köster.

Um die Qualität des Spargels macht er sich keine Sorgen: „Bei diesem Gemüse ist das nicht wie bei Äpfeln oder Kartoffeln, bei denen Missernten oder aber Riesenernten möglich sind. Der Spargel in diesem Jahr wächst aus den Nährstoffen, die er im vergangenen Jahr eingelagert hat.“ Die Qualität und die Menge, die Helfer aus den Erdhügeln stechen, seien relativ konstant.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als der sehr warme März die Spargelspitzen weit vor der Zeit aus der Erde getrieben hat, läuft es in diesem Jahr „normal“: „Im vergangenen Jahr kam nach dem frühen Erntebeginn aber in einigen Gebieten der große Regen, der die Ernte unmöglich machte“, erinnert sich Köster. Er selbst hatte damals Glück; die Schmachtendorfer Felder versanken nicht im Wasser. So soll es auch in diesem Jahr sein, wünscht sich der Spargelbauer.