Oberhausen. . Die Polizei misst die Geschwindigkeit von Fahrzeugen in Oberhausen an allen Voting-Stellen und auch darüber hinaus.
Die Luft ist klar, der Himmel sonnig. Es ist der 16. April, und es ist mal wieder Blitzmarathon. Deshalb haben Polizeihauptkommissar Martin Ottersbach, der Leiter des Verkehrsdienstes, und seine Kollegin Polizeioberkommissarin Jennifer Tonke gegen 9.45 Uhr an der Bachstraße / Ecke Brinkstraße Position bezogen.
Die Bachstraße war beim Voting der WAZ auf dem ersten Platz gelandet. An dieser Straße wollten die meisten Leute die Polizei mit Geschwindigkeitskontrollen sehen – wegen vermeintlich vieler Raser. Doch an diesem Morgen bleibt die Lage sehr überschaubar. Erstens fahren nur wenige Wagen über die Bachstraße. Zweitens sind so gut wie alle langsam. „Natürlich wissen die Leute, dass heute Blitzmarathon ist“, erklärt Martin Otterbach. Und natürlich seien sie als Polizei für die Autofahrer auch ganz gut sichtbar.
Einer ist zu schnell
Auf dem huckeligen Asphalt der Straße hüpfen die Autos rauf und runter. „Dadurch erwecken sie den Eindruck, als würden sie schneller fahren“, sagt Ottersbach. Und dann passiert es. Jennifer Tonke lasert tatsächlich einen Fahrer, der mit 40 in der Tempo-30-Zone zu stark aufs Gas gedrückt hatte. Der ältere Herr wusste nichts vom Blitzmarathon. Über sein zu hohes Tempo sagt er: „Das geht so schnell, da macht man mal eine falsche Bewegung mit dem Fuß.“ Seine Unachtsamkeit kostet ihn ein Verwarngeld, das er bereitwillig zahlt.
Martin Otterbach erzählt, dass sie vorher auf der Dorstener Straße einen Fahrer in der Tempo-30-Zone vor dem Johanniter-Krankenhaus mit 63 km/h erwischt hätten. „Das war so ein typischer Fall“, erklärt der Polizeihauptkommissar. Der Fahrer habe den Stau auf der Autobahn gesehen, umgehen und später auffahren wollen. Da habe er noch mal richtig Gas gegeben. Der Mann kam knapp an einem Fahrverbot vorbei. Und er wird bis zum frühen Nachmittag zumindest derjenige mit der höchsten Geschwindigkeitsübertretung bleiben.
Die Polizei fuhr während des Blitzmarathons alle 15 Straßen an, für die die meisten Bürger gestimmt hatten. Das waren nach der Bachstraße die Kirchhellener Straße, Neukölner Straße, Arminstraße, Grenzstraße, Dienststraße, Straßburger Straße, Postweg, Bebelstraße, Dorstener Straße, Kapellenstraße, Buchenweg, Herzogstraße, Elpenbachstraße und Katharinenstraße. „An weiteren Stellen kontrollierten die normalen Streifenwagen“, erklärt noch Polizeisprecher Axel Deitermann.
Das vorläufige Resümee des Blitzmarathons:
Von 6 bis 12.30 Uhr wurden an 17 Stellen in Oberhausen 2275 Fahrzeuge gemessen. In dieser Zeit mussten die Polizeibeamten 104 Geschwindigkeitsverstöße ahnden.
Ein Fahrer hatte es sogar so eilig, dass er gleich zweimal geblitzt wurde. Der Fahrer war auf der Straßburger Straße unterwegs, in einer Tempo-30-Zone. Auf der Hinfahrt zu einem Möbelhaus wurde er mit 50 km/h geblitzt. Auf der Rückfahrt war er 51 km/h schnell. Die Polizei mahnt, die Geschwindigkeit zu drosseln, weil das Leben retten kann. Jeder Tote oder Verletzte im Straßenverkehr sei einer zu viel.