Oberhausen. Die ersten warmen Tage locken ins Freie. Dabei drängen längst nicht mehr nur traditionelle Gaststätten Betriebe nach draußen.
Kaum ist die Temperaturanzeige wieder deutlich im zweistelligen Bereich angekommen, zieht es die Menschen ins Freie: Ob in der Mittagspause für einen schnellen Snack, am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen oder für einen Cocktail am Abend – der Trend geht nach draußen. Entsprechend früh eröffneten auch die Oberhausener Gastronomen die diesjährige Außensaison.
Vor dem Café Extrablatt an der Marktstraße herrscht Hochbetrieb: „Die Außengastronomie ist für uns ein wichtiger Faktor und bringt an schönen Tagen viele zusätzliche Kunden“, sagt Mirka Malih vom Service-Team des Cafés. Man hätte sogar schon mal über eine Vergrößerung des Außenbereichs nachgedacht, berichtet die Angestellte, das wäre aber aufgrund der herrschenden Platzverhältnisse auf der Marktstraße nicht möglich gewesen.
Selbst kleinste Läden bauen ihre Sitze im Freien auf
Das Potenzial, das ein Außenbereich bietet, haben neben dem beliebten Stadtcafé aber auch viele weitere Betriebe im Oberhausener Stadtgebiet erkannt und ein eigenes Angebot geschaffen. Selbst Bäckereien und kleinere Imbisse drängen in diesem Jahr mit Sitzgelegenheiten vor die Pforten ihrer Lokale. Beim Gaststättenverband Dehoga erklärt man sich diesen Umstand vor allem mit einem gewandelten Kundenverhalten: „Mittlerweile verlangen die Gäste einfach einen Außenbereich“, sagt der Vorsitzende der Oberhausener Dehoga-Gruppe, Hans-Georg Bruckschlegel: „Selbst kleinste Läden in Randlagen bauen heute Sitze im Freien auf. Anders als noch vor einigen Jahren, wollen sich die Gäste nicht mehr abschotten, sondern lieber Passanten und die Umwelt beobachten. Sie suchen beim Ausgehen die Freiheit.“
Rechtliche Hürden für einen Außenbereich gibt es indes nur selten: Nur bei baurechtlichen Bedenken, etwa bei zu schmalen Gehwegen oder blockierten Rettungswegen, wird ein Antrag abgelehnt, wie Stadtsprecher Uwe Spee erklärt. Ansonsten sei der Antrag „eher Formsache“ und würde meist mit Zahlung der fälligen Gebühren genehmigt.
Ob sich die Investition in einen Außenbereich lohnt, darüber entscheidet dann vor allem das Wetter: „Sonnentage bescheren ein deutliches Plus in der Kasse der Betriebe“, sagt Bruckschlegel, der aber auch gleich noch ergänzt: „Die Gebühren werden allerdings immer fällig, egal ob das Wetter nun mitspielt oder nicht. Daher kann ein Außenbereich, bei anhaltend schlechtem Wetter, auch ein finanzielles Risiko darstellen“.
Die nnenstadtbereiche sind am teuersten
Die städtischen Gebühren für eine Sondernutzung richten sich dabei nach dem Standort des jeweiligen Betriebes. Die teuerste Zone bilden dabei die Innenstadtbereiche in der Altstadt und in Sterkrade. Hier liegen die Preise pro laufendem Meter Front bei etwa 3,50 Euro am Tag. Etwas günstiger wird es dann in Richtung Stadtrand.
Auf die Endpreise für Getränke und Speisen wirkt sich das aktuell nicht negativ aus: Die letzte große Preiserhöhung wurde etwa im Extrablatt schon zu Beginn diesen Jahres vorgenommen. „Als der Mindestlohn eingeführt wurde“, wie man dort mitteilte.