Oberhausen. . Konzerte, Lesungen, Filme: In Oberhausen gibt es anlässlich des Kriegsendes ‘45 zwei Aktionswochen. 90-jährige Auschwitz-Überlebende gibt ein Konzert.

Sie ist 90 Jahre alt, hat Auschwitz überlebt und steht mit Hip-Hop-Musikern auf der Bühne. Esther Bejarano kämpft musikalisch gegen das Vergessen der Nazi-Gräuel, sie singt jiddische Lieder von Leid und Mut. Am 5. Mai wird sie das auch in Oberhausen tun, bei einem Konzert in der Fabrik K14. Es ist der „emotionale Höhepunkt“ der Aktionswochen zum Ende des 2. Weltkrieges am 8. Mai 1945, sagt Norbert Müller, der sich im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Oberhausen mit um die Organisation dieser beiden Aktionswochen kümmert.

Vom 1. bis zum 14. Mai wird es knapp 20 Veranstaltungen in der Stadt geben – Lesungen, Vorträge, Filmvorführungen, Konzerte. „Die Vorbereitungen laufen seit Wochen“, erzählt Norbert Müller.

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Gute Zusammenarbeit

Auf die Beine gestellt haben das nicht nur die Gewerkschaften: Mehr als 20 Akteure sind im Boot – von der Antifa bis zur evangelischen Kirchengemeinde. „Das ist ganz wunderbar“, sagt Brigitte Köjer von der Oberhausener Friedensinitiative. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen und Einrichtungen funktioniere einwandfrei. „Es ist zwar nicht immer einfach, alle zusammenzukriegen“, sagt sie und lacht. Aber das große Engagement, vor allem der Jugend, sei beeindruckend.

Gegen-Demo in Osterfeld

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Das Programm der Aktionswochen startet am 1. Mai mit einer (Gegen-)Demonstration in Osterfeld. Pro NRW hat sich für diesen Tag angekündigt, um 12 Uhr soll es eine Kundgebung auf dem Marktplatz geben. „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir braunes Gedankengut in unserer Stadt nicht dulden“, so ein Sprecher der Antifa. Er hofft, dass möglichst viele Bürger in Osterfeld auf die Straße gehen, unter dem Motto „Rechtspopulismus stoppen! Geflüchtete sind willkommen, Pro NRW ist es nicht!“

Kabarettisten unterm Hakenkreuz

Wie gewohnt wird es am 1. Mai auch die DGB-Kundgebung in der City geben. Los geht’s um 10.30 Uhr am Altmarkt. „Das passt: Erst zur Kundgebung, dann zur Demo nach Osterfeld“, sagt Norbert Müller.

Am Sonntag, 3. Mai, zeigt die Liberale Jüdische Gemeinde „Perusch“ den Film „Zug des Lebens“ am Friedensplatz 15, Start ist um 16 Uhr. Für den 5. Mai, 19 Uhr, lädt die Gedenkhalle zum Bildervortrag „Kabarettisten unterm Hakenkreuz“ein. Die Gruppe Kinder des Widerstands organisiert für den 6. Mai einen Vortrag mit dem Titel, „Niemals und niemand vergessen“, bei dem Nachkommen von verstorbenen Zeitzeugen zu Wort kommen sollen. Eine Übersicht über alle weiteren Programmpunkte gibt es ab kommender Woche in einem Flyer, der bei den Aktionspartnern ausliegen wird.