Oberhausen. . Zwei Oberhausener haben eine neue Messenger-App für Smartphones enwickelt. Doch die Etablierung neben Whats-App und Co. ist schwierig.

Die Wegbeschreibung zur nächsten Pizzeria, Wartezeitüberbrückung am Bahnhof, Kommunikation mit Freunden – Smartphones und ihre Anwendungen sind aus dem Alltag der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken. Schon gar nicht aus dem Leben von Carsten Siewert und Martin Bechberger. Seit rund einem Jahr basteln die beiden unter dem Namen „Ruhr Rocker“ an Anwendungen für Smartphones: Sie sind App-Entwickler.

„Wir haben uns darüber aufgeregt, was uns bei anderen Messengern fehlt“, erzählt Siewert. „Und spontan beschlossen, selbst einen Dienst zum Nachrichtenverschicken zu entwickeln.“ Aus einer ersten Gedankenspinnerei wurde Realität.

Die Entrüstung um Branchenführer Whats-App hätte den Nachwuchsentwicklern eigentlich in die Karten spielen sollen. Der Marktführer wurde vom sozialen Netzwerk Facebook aufgekauft, welches als Datenkrake verschrieen ist. Bechberger und Siewert planten schon damals, ihren Messenger mit hohem Datenschutzstandard auszurüsten. Doch eine Schweizer Entwicklungsfirma kam ihnen zuvor.

App verspricht hohen Datenschutz

Siewert und Bechberger aber machten weiter. Sie schmissen ihre Jobs als Autoverkäufer und Bankkaufmann und leben nun vorerst von ihren Ersparnissen. „Wir sind jetzt einfach Zwangsoptimisten“, sagt Bechberger und lacht. „Wir wollten uns nicht später vorwerfen müssen, es nicht versucht zu haben“, sagt Siewert. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, ergänzt sein Kollege.

In ihren Messenger „Contactr“ haben die Entwickler alle Funktionen eingebaut, die sie bei der Konkurrenz vermissen. „Freie Wahl, wer von den Kontakten sehen darf, wann man zuletzt online war, hoher Datenschutz und über 1200 Emojis“, sagt Bechberger.

Etablierung auf dem App-Markt ist schwer

Auf die Emojis, kleine Piktrogramme von Gesichtern, Gegenständen und Situationen, sind die beiden besonders stolz. Von der Bratwurst über ein Einhorn bis zum Zauberstab, selbst die verrücktesten Bildchen lassen sich mit „Contactr“ verschicken.

Doch eine Etablierung am Markt ist schwierig. Die wenigsten Smartphone-Benutzer wollen ihren Nachrichtendienst wechseln. Denn wenn das soziale Umfeld nicht mitzieht, steht man am Ende alleine mit der neuen App da.

Neben der Nachrichten-App hat das Duo auch noch ein kurzweiliges Spiel entwickelt. „Unser Spiel Skeetr ist perfekt zur Zeitüberbrückung, wenn man zum Beispiel auf den Bus wartet“, erklärt Carsten Siewert. Oder darauf, dass der Bekanntenkreis zum neuen Messenger wechselt.

Mehr Infos auf www.ruhrrocker.com