Oberhausen. 2014 wurden 84,4 Prozent der privaten Fällanträge positiv beschieden. Ausgleichszahlungen von 76360 Euro wurden fällig, 1400 Ersatzbäume gepflanzt

672 Anträge stellten Oberhausener im vergangenen Jahr, weil sie einen Baum auf einem Privatgelände fällen, beziehungsweise zurückschneiden wollten. Davon genehmigte der zuständige städtische Bereich Umweltschutz 621, also nahezu 92 Prozent aller Anträge. Am Ende wurden 1080 Bäume im Stadtgebiet gefällt und 103 Bäume zurückgeschnitten. Mit diesen Zahlen werden sich Ende des Monats die Mitglieder des Umweltausschusses befassen.

Bevor die Stadt dem Wunsch eines Bürgers entspricht und die Fällung eines Baumes genehmigt, steht eine Beratung an. „Es werden zum Großteil nur die Anträge gestellt, die auch Aussicht auf Erfolg haben“, erklärte Markus Werntgen-Orman, Leiter des städtischen Bereichs Umweltschutz, das Prozedere unlängst im Gespräch mit der NRZ. Laut Auflistung haben seine Mitarbeiter 2014 in etwa 1500 Telefonaten Rede und Antwort gestanden, wenn Oberhausener Fragen zum Thema Baumschutz hatten. „Wir fragen genau nach, warum ein Baum weg soll“, so Werntgen-Orman. Wenn es etwa allein darum gehen würde, dass sich ein Mitbürger über zu viel Laub im heimischen Garten beschweren würde, wäre das noch kein ausreichender Grund für eine Fällung.

Verstöße gegen die Baumschutzsatzung

Deutlich mehr als die Hälfte der Anrufer würden dadurch von ihrem Ansinnen abgebracht, einen Baum fällen zu fällen. Insgesamt 672 Anträge auf Erteilung einer Genehmigung zur Fällung beziehungsweise zum Rückschnitt wurden schlussendlich gestellt, 621 genehmigt. Die drei häufigsten Gründe für die Beantragung einer Fällgenehmigung waren dabei Krankheit oder Schädigung des Baumes, eine Gefahr für Leib, Leben und Sachgegenstände sowie Bauvorhaben.

Die meisten Anträge wurden in Alt-Oberhausen gestellt: 566 Bäume sollten dort im vergangenen Jahr gefällt werden, 460 fielen schließlich der Säge zum Opfer. 492 Anträge gab es in Sterkrade (421 genehmigt) und 221 in Osterfeld (199 genehmigt). Im gesamten Stadtgebiet mussten Oberhausener Bürger 76.360 Euro an Ausgleichszahlungen leisten, 1400 Ersatzpflanzungen forderte die Verwaltung ein. Verstöße gegen die Baumschutzsatzung mussten nicht geahndet werden.

Derzeit prüft die Verwaltung auf Antrag der Ampel-Koalition im Rat, inwiefern die Baumschutzsatzung geändert werden kann: Zukünftig könnte so die Pflicht für Privatleute wegfallen, einen Baumfällantrag stellen zu müssen. Die Beratung soll erhalten bleiben,