Oberhausen. . Eine Gesprächsreihe mit Promis bietet das Sommerprogramm rund um aktuelle Schau „Der schöne Schein“ im Oberhausener Gasometer. Spektakulär dürften auch drei Stummfilm-Abende mit Livemusik im hundert Meter hohen Ausstellungsraum werden.

Weit über 30.000 Besucher haben bisher die aktuelle Gasometer-Ausstellung „Der schöne Schein“ gesehen. Die Verlängerung der Schau bis 1. November dieses Jahres bietet den Machern nun ausreichend Gelegenheit für Programmpunkte rund ums Thema.

Mit Diskussionen, Kino, Konzerten, Lesungen und einem Krimiwettbewerb sollen noch mehr Gäste in die Kunst-Tonne gelockt werden. Am schnellsten ausverkauft sein dürften eine Gesprächsrunde mit dem Kunstfälscherehepaar Helene und Wolfgang Beltracchi sowie drei Stummfilmabende mit Livemusik-Begleitung.

Die Buße der Topmodels

Gleich mehrfach probiert Gasometer-Geschäftsführerin Jeanette Schmitz in diesem Sommer neue Konzepte aus. So findet erstmals eine Gesprächsreihe statt, in Zusammenarbeit mit der katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim“, und auch die Stummfilmabende, die dank Atmosphäre und Akustik spektakulär zu werden versprechen, sind eine Premiere.

„Mach mich schön!“ lautet der Titel der ersten Talk-Runde am 7. Mai. Schönheitschirurg Dr. Afschin Fatemi, Designer und TV-Juror Thomas Rath („Germany’s Next Topmodel“) und Pfarrer Gary Lukas Albrecht sprechen mit Moderator Matthias Keidel über innere und äußere Schönheit – und über Bezüge zum Glauben. „Die katholische Kirche ist ja bekannt für Schönheit der Inszenierung“, sagt Keidel. „Und Germany’s Next Topmodel strotzt nur so vor religiöser Inszenierung: Die Mädchen tun Buße, wenn sie den Anforderungen der Jury nicht genügen, das Foto erlöst sie wie die Lossprechung der Beichte. Es fehlt nur noch, dass sie sich geißeln.“

Gerburg Jahnke kommt

Der zweite Diskussionsabend am 20. Mai dürfte ebenfalls Aufsehen erregen: „Was ist Schönheit?“ fragt Keidel Kabarettistin Gerburg Jahnke und den Autor Ulrich Renz („Schönheit – eine Wissenschaft für sich“). Am 18. Juni dann der vermutliche Knaller: Die Beltracchis kommen und stellen sich im Gespräch mit Kunsthistoriker und Pater Philipp Reichling der Frage: „Was ist der Kunst heilig?“ Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, der Eintritt kostet 15 Euro (inklusive Ausstellungsbesuch im Anschluss).

In Zusammenarbeit mit dem Kino „Lichtburg“ finden die Kinoabende am 23. Juni („Ich möchte kein Mann sein“, 1918), 24. Juni („Der Kameramann“, 1928) und 25. Juni („Nosferatu“, 1922) statt. Mit Live-Musik, da eine normale Vorführung wegen der besonderen Akustik im Gasometer nicht möglich wäre. „Das ist kein Hall mehr, sonder ein Echo“,, sagt Matthias Keidel von der „Wolfsburg“, der auch hier mitmischt: als Saxophonist eines Trios, das am zweiten Abend spielt. Eine tolle Herausforderung sei das für Musiker. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, Karten kosten 15 Euro (inklusive Besuch der Ausstellung im Anschluss).

Extra für Jugendliche ist der 31. Juli reserviert. Sie können sich von einem Mitglied von „Urbanscreen“, den Machern der weltgrößten Innenraumprojektion der Welt, die Herzstück der Ausstellung ist, führen lassen und dann noch nachts dem Gasometer aufs Dach steigen. Beginn: 22 Uhr, Eintritt 3,50 Euro.

Lesung, „Extraschicht“, Krimiwettbewerb 

Zum Sommerprogramm gehören auch: Lesungen für Kinder am 1., 15. und 22.6. (Anmeldung: bildungsbuero@oberhausen.de), Performance, Tanz und Akrobatik bei der „Extraschicht“ am 20.6., Konzerte der Folkwang-Uni am 21. und 28.8. und die Lesung der Gewinner des WAZ-Krimiwettbewerbs am 24.9.

Infos und Tickets: 850 37 30 und www.gasometer.de.