Wiesbaden. Gefälschte Werke der russischen Avantgardekunst brachten einer international agierenden Bande laut Anklage fast elf Millionen Euro ein.

Mit gefälschten Werken der russischen Avantgardekunst hat eine international agierende Bande laut Anklage fast elf Millionen Euro ergaunert. Die Staatsanwaltschaft ging am Montag vor dem Landgericht Wiesbaden von 14 Fällen mit 19 Fälschungen zwischen 2006 und 2013 aus. Nicht alle Bilder wurden jedoch verkauft. Auf der Anklagebank sitzen ein 68-jähriger Israeli, der in Wiesbaden eine Galerie betrieb, sowie der 42-jährige Geschäftsführer. Dessen ein Jahr jüngerem Bruder wird Beihilfe vorgeworfen.

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Bande war spezialisiert auf russische Avangardisten

Die Bande hatte sich laut Anklage auf Fälschungen russischer Avantgardisten wie Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky oder Natalja Gontscharowa spezialisiert. Mit acht Millionen Euro waren zwei verkaufte Fälschungen des Konstruktivisten Kasimir Malewitsch (1879-1935) mit Abstand am teuersten. Veräußert wurden die Bilder an private Sammler über Auktionshäuser und Galerien.

Vor Verlesen der Anklageschrift wies das Gericht am Montag einen Antrag der Verteidiger zurück. Diese hatten die Zusammensetzung der Kammer bemängelt und die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Die Angeklagten sitzen seit rund 20 Monaten in Untersuchungshaft. (dpa)