Oberhausen. . Ein gemeinsames Projekt des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs und der Schwarze-Heide-Schule in Sterkrade. Angehende Erzieher bringen den Kleinen bei: Vor Insekten müsst ihr euch nicht fürchten oder ekeln - ihr müsst sie beschützen.

„Jetzt können die Hummeln einziehen, ihr Zimmer ist fertig!“ sagt Lily, Drittklässlerin der Schwarze-Heide-Schule in Sterkrade, stolz und zufrieden. Die Grundschulkinder der „Villa Pfiffikus“ – das ist der Offene Ganztag der Schwarze-Heide-Schule – bauten gemeinsam mit den angehenden Erziehern des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs ein Insektenhotel. Ganztags-Leiterin Ulrike Moorrees ist sehr erfreut über diese Kooperation, stehen doch Naturerfahrungen bei ihr ganz oben auf dem Programm. So ist auch der Bauspielplatz der Schule ein wichtiger Ort des Geschehens: Dort wird ein alter Kiefernschrank vom Sperrmüll unter tatkräftiger Hilfe der Kinder in den Korpus des Insektenhotels verwandelt.

Bohren, Hämmern, Sägen

In verschiedenen Arbeitsgruppen bohren, hämmern und sägen die Kinder. Zimmer für Hummeln, Schmetterlinge, Bienen und Käfer entstehen. Holzwolle, altes Holz, Bambusstäbe, Zweige und viele andere Füllmaterialien lassen es behaglich für die Insekten werden. Ganz nebenbei lernen die Kinder, dass der Lebensraum vieler Insekten in der Stadt bedroht ist und jeder etwas für den Schutz der Natur tun kann. Nun wissen die Kinder, dass sie sich nicht vor Insekten ekeln oder fürchten müssen, sondern diese als Nützlinge geschützt werden sollen.

Ökologische Bildung

Die Studierenden des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs beschäftigen sich im Rahmen ihrer Erzieherausbildung damit, Kinder ganz praktisch für den achtsamen Umgang mit der Natur zu begeistern. Seit diesem Schuljahr gibt es am Berufskolleg eine Profilklasse „Ökologische Bildung“. In 120 Extrastunden bekommen die Studierenden Gelegenheit, sich als Natur-Erzieher zu qualifizieren.

Das Insektenhotel stellt das Winterprojekt der Klasse dar. In Kleingruppen konnten die Studierenden Fachwissen erwerben und methodische Umsetzungsmöglichkeiten entwickeln. Dabei entstand nicht nur das Insektenhotel, auch Spiele, Puzzle, Rätsel und eine Insektenrallye hatten die Studierenden im Gepäck, um die Kinder für die Achtsamkeit gegenüber der Natur zu motivieren.

„Könnt ihr nicht jede Woche kommen?“, fragt Nick (9) nach getaner Arbeit. Auch Marianne Schäfer-Obendiek, Fachlehrerin am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg, lobt ihre Klasse sehr: „Die Studierenden haben eine großartige Leistung gezeigt. Über das konkrete Projekt hinaus haben sie viele Erfahrungen in Teamarbeit und umsichtiger Planung gemacht. Gerne würde ich ein solches Projekt mit einer anderen Einrichtung wiederholen.“