Oberhausen. Am Bertha-von-Suttner macht die Schülervertretung gegen „Tretminen“ mobil. Sie erwartet von Hundebesitzern, dass sie die Vierbeiner-Haufen entsorgen.

Wer kennt es nicht? Es ist früh morgens, man ist spät dran und nimmt schnell die Abkürzung über ein kleines Stück Wiese. Und zack ist es passiert: Dem ersten Hundehaufen ist man noch aufmerksam ausgewichen, beim zweiten – Volltreffer, rein getreten. Der Gestank verfolgt einen den restlichen Tag. So passiert es auch häufig den Schülern des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums. Auf den Grünstreifen der Allee vor dem Schulgebäude liegt ein Teppich von Hundehaufen. Die Mittelstufen-Schülervertretung macht jetzt mobil gegen diese „Tretminen“.

Die vier Jungs der SV wollen nicht länger hinnehmen, dass die Hundebesitzer ihre geliebten Vierbeiner einen Haufen machen lassen, ohne ihn im Anschluss mit Plastiktüten aufzusammeln und zu entsorgen. „An dem Grünstreifen steigen viele von uns aus, wenn wir von unseren Eltern abgesetzt werden“, erklärt Max Baum. Nicht selten sitze dann jemand mit stinkenden Schuhen im Klassenraum.

Um auf den Missstand aufmerksam zu machen, haben Max und seine SV-Kollegen Schilder gebastelt. An jedem Haufen, den sie auf gut 20 Meter Wiese gefunden haben, steht ein Warnschild. 80 Stück haben sie an der Bismarckstraße verteilt. „Haufen gab es aber noch mehr“, sagt Max. Vertrauenslehrer Wolfgang Flik, der die Aktion betreut, sei beim Aufstellen auch prompt in einen Haufen getreten, erzählen die Schüler.

Hoffen auf schlechtes Gewissen

Jetzt können die Jungs lachen, generell finden sie aber deutliche Worte. Auf weiteren Schildern ist zu lesen: „Diesen Sch... lassen wir uns nicht länger bieten“ oder einfach nur „Voll verkackt“, der Name der Aktion. „Wir hoffen, dass die Leute ein schlechtes Gewissen bekommen und die Haufen in Zukunft aufheben“, erklärt Sebastian Barentzen die Idee zur Aktion.

Unterstützung erhalten sie von den anderen Schülern und auch den Lehren, von denen viele in der Pause gekommen sind und das Werk der SV begutachten. Wiebke Rosenkranz findet das Engagement gut: „Ich hoffe, es bringt was. Es passiert oft genug, dass jemand mit einem Haufen unterm Schuh in den Unterricht kommt. Die ersten zehn Minuten der Stunde kann man dann vergessen.“

Vertrauenslehrer Flik sieht das Ganze realistisch. „Wenn die Schilder wieder weg sind, können wir sicher ein paar Tage später noch mal genau so viele aufstellen. Helfen würde aber, wenn die Stadt Papierkörbe aufstellt, damit die Hundebesitzer die Beutel sofort wegschmeißen können.“

Aber auch ohne die Mülleimer: Die Pflicht den Unrat zu entsorgen hat der Hundehalter – ein Schild gibt den entsprechenden Passus aus dem Amtsblatt wieder.