Oberhausen. . In Oberhausen sind mehr Kinder als im Landesschnitt gegen die Infektionskrankheit immunisiert. Seit Dezember 2013 kein neuer Fall.

Hohes Fieber, großfleckiger Ausschlag, Kopfschmerzen und mögliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnhautentzündungen: Eine Masernerkrankung kann im schlimmsten Fall sogar einen tödlichen Verlauf nehmen. Fast 500 Fälle der Krankheit wurden bereits in diesem Jahr nach einem Ausbruch in Berlin registriert, ein Kleinkind starb an den Folgen. „In Oberhausen können wir Entwarnung geben, die Impfquote liegt sogar über dem Landesschnitt“, berichtet Stadtsprecher Uwe Spee. „95,3 Prozent der Kinder im Schuleingangsalter sind geimpft.“

Jahr für Jahr werde bei den Schuleingangsuntersuchungen der Impfstatus der jungen Oberhausener überprüft. „2014 wurde eben dieser relativ hohe Anteil von 95,3 Prozent festgestellt.“ Das erklärte Ziel der Ständigen Impfkommission (STIKO), die zweimal im Jahr tagt und den Bundesländern Vorlagen für ihre öffentlichen Impfempfehlungen liefert, ist es, eine Impfquote von 95 Prozent zu erreichen. „Diesen Wert haben wir in Oberhausen erzielt“, so Spee.

Der Stadtsprecher führt dies auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendärzten zurück. „Die Eltern werden bei jedem Besuch auf das Thema Impfungen hingewiesen.“ Da es durchaus chronisch Kranke gibt, für die eine Impfung nicht in Frage kommt, sei es umso wichtiger, eine sogenannte „Herden-Immunität“ zu erreichen – dafür müssen jedoch möglichst viele Personen immunisiert werden.

Im Zeitraum zwischen April 2012 und Dezember 2013 gab es in Oberhausen elf Masernfälle. „Seitdem wurde keine weitere Erkrankung gemeldet“, berichtet Spee.

Impfpflicht oder nicht?

Masern – eine der ansteckendsten Krankheiten – werden durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen (Sprechen, Husten, Niesen) sowie durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen übertragen. Das Masernvirus führt bereits bei kurzem Kontakt zu einer Infektion, so die STIKO.

Was meinen Sie? Sollte der Gesetzgeber Eltern dazu verpflichten, dass sie ihre Kinder gegen Masern impfen lassen? Oder befürworten Sie die Freiwilligkeit einer Impfung? Schreiben Sie uns: NRZ-Redaktion Oberhausen, Goebenstraße 57, 46045 Oberhausen oder an lok.oberhausen@nrz.de.

Masern-Infektion kann lebensbedrohlich werden

Nicht nur die Stadt wirbt im Verbund mit den Kinderärzten darum, sich gegen Masern impfen zu lassen. Auch die Krankenkasse Knappschaft unterstützt die Bemühungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Masern­immunisierung flächendeckend voran zu treiben. Sie zahlt daher alle im Rahmen einer Masern-Impfung anfallenden Kosten – einfach über die Gesundheitskarte.

„Galt die Masern-Infektion für viele bisher als Kinderkrankheit und nicht als ernsthafte Erkrankung, so kann sie tatsächlich schwerwiegende Komplikationen entwickeln und sogar lebensbedrohend werden“, heißt es in einer Mitteilung von Knappschaft-Pressesprecher Wolfgang Buschfort. Das würden nicht zuletzt die jüngsten Fälle in Berlin zeigen.

„Das Masernvirus ist hoch ansteckend und verbreitet sich durch die sogenannte Tröpfchenübertragung“, heißt es weiter von Buschfort. Neben jungen Erwachsenen über 20 sind besonders Kinder bis fünf Jahre gefährdet.

Die Krankenkasse BKK vor Ort appelliert ebenfalls an alle Eltern, die von der STIKO empfohlenen Impftermine beim Kinderarzt einzuhalten. „Grundsätzlich sollten sich alle Versicherten, die nach 1970 geboren wurden, in der Kindheit aber gar nicht oder nur einmal geimpft wurden, oder deren Impfstatus unklar ist, impfen lassen – so die Empfehlung der STIKO“, heißt es in einer Mitteilung der BKK vor Ort. Urlaubsreisende sollten die Informationen über Maserngebiete beachten.