Oberhausen. . 2014 verunglückten mehr Verkehrsteilnehmer auf Oberhausener Straßen als 2013. Fünf Personen starben. Die Zahl der verletzten Kinder ist rückläufig.

Auf Oberhausener Straßen haben sich im vergangenen Jahr weniger Unfälle ereignet als 2013 – diese positive Entwicklung wird jedoch durch eine höhere Anzahl Verletzter und vor allem durch fünf Verkehrstote getrübt. Darum fiel das Fazit von Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier und Polizeioberrat Jürgen Fix bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2014 etwas gemischt aus. Kritisch sei gerade die Entwicklung im Bereich der Unfälle mit Fahrradfahrern zu sehen. „Viele Radler halten sich nicht an die Verkehrsregeln und sind ohne Licht oder mit defekten Bremsen unterwegs“, so Fix. Positiv hebt er hervor, dass die Zahl der verunglückten Kinder wieder zurückgegangen ist, von 77 im Jahr 2013 auf 69 im vergangenen Jahr.

Großteil „Parkplatzunfälle“

Insgesamt 7406 Verkehrsunfälle hat die Oberhausener Polizei 2014 aufgenommen, das sind 22 weniger als noch 2013 – dies entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent. „Bei einem Großteil handelt es sich um sogenannte Parkplatzunfälle“, erklärt Wittmeier. Damit sind kleinere Berührungen beim Ein- und Ausparken gemeint, die meist ohne größere Sach- und Personenschäden vonstatten gehen.

Diesem Rückgang steht jedoch ein deutlich Anstieg der verunglückten Verkehrsteilnehmer gegenüber. Wurden 2013 auf Oberhausener Straßen 682 Personen verletzt, was einem Zehn-Jahres-Tief entsprach, gibt es nun eine Zunahme um 14,4 Prozent auf 780 zu verzeichnen. Darüber hinaus sind zudem fünf Personen, drei Frauen und zwei Männer, ums Leben gekommen. „Wir schauen uns die Unfallursachen genau an und versuchen Rückschlüsse zu ziehen“, berichtet Fix. Auffällig ist dabei, dass von den fünf Toten vier über 60 Jahre alt waren. Bei einer 61-jährigen Radfahrerin, die im Juni 2014 aus ungeklärten Gründen auf der Lindnerstraße gegen eine Laterne prallte und später im Krankenhaus starb, werden etwa Vorerkrankungen angenommen.

Da 2014 mehr Radfahrer verunglückt sind (139, plus 16,8 Prozent), will die Polizei bei diesem Thema einen Schwerpunkt setzen. „Leider müssen wir es sehr häufig erleben, dass sich Radfahrer nicht vernünftig im Straßenverkehr verhalten“, sagt Fix. „Es wird gegen die Fahrtrichtung gefahren, ohne Licht im Dunkeln oder in Fußgängerzonen.“ Polizeipräsidentin Wittmeier ergänzt: „Sprechen dann Beamte die Radler auf ihr Fehlverhalten an, werden sie oft genug auch noch angemeckert.“

Handy im Zweifel beschlagnahmt

Insgesamt registriere die Polizei „rauere“ Sitten im Straßenverkehr. „Viele Verkehrsteilnehmer nehmen zu wenig Rücksicht aufeinander“, meint Fix. So gebe es etwa mehr Unfallfluchten zu verzeichnen (1486, plus 2,1 Prozent). Der Polizeibeamte spricht in diesem Zusammenhang von einer Vorbildfunktion der Erwachsenen den jungen Oberhausenern gegenüber.

Da zudem im vergangenen Jahr mehr Autofahrer mit Handy am Steuer erwischt wurden kündigt Fix eine härtere Gangart an im Falle eines Unfalls. „Wenn es die berechtigte Annahme gibt, dass ein Autofahrer bei einem Unfall abgelenkt war, werden wir sein Handy beschlagnahmen.“ Die Beamten würden sich dann bemühen, einen richterlichen Beschluss zu erhalten, mit dem sie Zugriff auf die Handydaten erlangen dürfen.