Oberhausen. . Die Wirte der Gaststätte „Haus Union“ in Oberhausen wollen sich mit einem Schild von Rechtsradikalen distanzieren. Sie reagieren auf Vorwürfe, sie würden rechtsgesinnten Gruppen einen Veranstaltungsort bieten.

Die Wirte Thomas und Torsten Helms zeigen Flagge gegen Rechts. Sie haben ein Schild mit der Aufschrift „Respekt! Kein Platz für Rassismus.“ am Eingang ihrer Gaststätte „Haus Union“ angebracht. Damit reagieren die Brüder auf die Vorwürfe, sie würden rechtsgesinnten Gruppen in ihrer Wirtschaft einen Veranstaltungsort bieten. Zur Einweihung des Schilds kamen Vertreter aus Gewerkschafterkreisen.

„Ich bin grundsätzlich gegen jeglichen Rassismus“, sagt Thomas Helms. „Jeder ist für mich gleich.“ Sein Bruder Torsten ergänzt: „Als wir 1982 eröffnet haben, waren die ersten beiden großen Veranstaltungen türkische Hochzeiten.“

„Sie haben sich unter falschem Namen angemeldet“

Seit knapp zwei Jahren hatte die Antifaschistische Aktion Oberhausen (Antifa) den Wirtsleuten vorgeworfen, dass in ihren Räumen „in den vergangen Jahren regelmäßig Veranstaltungen der extremen Rechten stattfinden“ würden. Konkret ging es um die Landsmannschaft Ostpreußen NRW und die Partei „Die Freiheit“. Die Partei hatte die Brüder ausgetrickst. „Sie haben sich unter falschem Namen angemeldet“, erklärt Thomas Helms. Ein Treffen hätte stattgefunden, aber als sie merkten, welche Inhalte dort behandelt werden, wurden alle weiteren Buchungen abgelehnt.

Die Landsmannschaft Ostpreußen halten die Helms hingegen für harmlos und auch das Landesinnenministerium hegt keine Bedenken. Die beiden Wirte betonen jedoch, dass sie gerne ein persönliches Gespräch mit der Antifa geführt hätten, um Missverständnisse auszuräumen.

Auch viele Gewerkschaften standen in der Kritik der Antifa, weil sie das „Haus Union“ für eigene Veranstaltungen nutzten. Ein Vorschlag der DGB initiierte nun das Zeichen gegen Rechts. „Wir waren erschrocken, dass sich Rechtsgesinnte hier treffen wollten. Das Schild soll sie auch abschrecken“, erklärt Thomas Schicktanz, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes. Mit der Schild-Aktion wollen nun alle das Thema hinter sich lassen.