Oberhausen. Hannah Pauly hat den Vertrag fürs Dienstjahr in der Tasche. Jetzt baut sie einen Spenderkreis auf. „Sie tun etwas für die Gesellschaft.“

Gesucht, gefunden: Hanna Pauly (17), Schülerin am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, hat den Vertrag für den Internationalen Jugendfreiwilligendienst des Deutschen Roten Kreuzes auf Malta bereits in der Tasche, bevor sie die Abiturklausuren geschrieben hat. Im September beginnt ihr Auslandsjahr auf Malta, wo sie in einer Kita für zwischen drei und 36 Monate alte Kinder arbeiten wird.

In eine fremde Kultur eintauchen

„Neue Kontakte knüpfen, was erleben, Erfahrungen sammeln, komplett in eine fremde Kultur eintauchen, hoffentlich Freundschaften schließen und zum ersten Mal völlig auf mich selbst gestellt sein“ – dazu gehört schon Mut und Entschlossenheit. „Es war keine Spontan-Idee. Es war schon lange ein Traum von mir, ins Ausland zu gehen. Meine Eltern finden gut, dass ich mich traue und ich freue mich auf das Ungewisse.“ Da sie sich noch nicht für ein Studium oder Berufsziel entschieden habe, sei das Freiwilligenjahr eine optimale Chance für die Persönlichkeitsbildung, findet Hannah. Abstand gewinnen wird sie übrigens auch erstmalig von ihrer Zwillingsschwester Luisa, die gleich nach dem Abi studieren möchte.

Erfahrungen im Umgang mit kleinen Kindern hat Hannah hingegen schon. „Ich machte ein Praktikum im Integrativen Kindergarten Alsbachtal.“ Erfahrungen in Sachen Werbung fürs eigene Vorhaben sammelt sie gerade bei ihrem Redaktionsbesuch. „Ich versuche, einen Spenderkreis aufzubauen, Leute zu finden, die mein Auslandsjahr finanziell unterstützen. Das funktioniert durch eine einmalige Spende ans FreiWerk, die Agentur für gute Taten des DRK, die den Freiwilligendienst organisiert, betreut und begleitet, oder eine monatliche Zuwendung.“ Spender zu werben sei freiwillig. „Ich finde es aber gut, dafür einzutreten, dass immer wieder junge Leute im Ausland Erfahrungen machen können. Die öffentlichen Mittel, die dafür zur Verfügung stehen, reichen nämlich nicht, um die Kosten zu decken.“

Hannah wählt nicht den einfachen Weg

Warum also sollte beispielsweise ich Hannahs Malta-Jahr unterstützen und was bekomme ich dafür? „Meinen regelmäßigen Erfahrungsbericht“, sagt Hannah. „Und Sie tun etwas für eine aufgeschlossenere Gesellschaft, wenn viele junge Leute weltoffen sind. Das ist wichtig für die Zukunft.“

Hannah hätte auch erst einmal im Freundes- und Bekanntenkreis nachfragen können, doch das, meint sie, sei zu einfach. „Man muss nicht den leichtesten Weg wählen. So erreiche ich vielleicht auch Leute, die mich zwar nicht kennen, aber den Freiwilligendienst gut finden und sponsern möchten.“

Interessenten könnten sich an Hannah wenden. „Ich gebe ihnen eine Informationsbroschüre. Das Geld geht ja auch nicht an mich, sondern an das FreiWerk des DRK.“

Infos: hannahpauly@versanet.de, 01577-2010997.