Oberhausen. . Die Leiterinnen von Lichtburg und Cine-Star sind trotz des WM-Lochs zufrieden. Rockenfeller und Schulte-Ostrop tippen ihre Top-Drei für das Jahr 2015.

Die beiden großen Kinos in Oberhausen ziehen eine positive Bilanz für das Jahr 2014. Das Cine-Star am Centro verbuchte zwar einen fünf-prozentigen Besucher-Rückgang gegenüber 2013, hatte aber aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft mit drastischeren Einbußen gerechnet. Der Lichtburg-Filmpalast konnte trotz des fußballbedingten Sommerlochs sogar ein Plus von drei Prozent verzeichnen.

„Die Sport-Großveranstaltungen in den Jahren zuvor haben gezeigt, wie schlimm die Besucherzahlen zurückgehen können“, sagt Cine-Star-Leiterin Nathalie Schulte-Ostrop rückblickend über die Sorgen vor dem Sommermärchen in Brasilien. 2014 ist Schulte-Os­trop daher offensiv mit dem Thema umgegangen.

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„Wir haben uns entschieden, die Deutschland-Spiele zu übertragen.“ Die Stimmung sei großartig gewesen und das Finale mit 330 Gästen natürlich ausverkauft. „Alles war in Flaggen gehüllt. Die Besucher konnten danach sofort auf der Promenade feiern gehen“, beschreibt sie eins ihrer persönlichen Highlights des vergangen Jahres.

Beim Thema Höhepunkte fällt Petra Rockenfeller, Theaterleiterin der Lichtburg, sofort der Film „Grand Budapest Hotel“ ein. „Das war eine schicke Überraschung“, sagt sie. „Eigentlich kein Film für die Massen, aber die Leute sind mit Begeisterung gekommen.“

Mit der Qualität der Comic-Verfilmung „Guardians of the Galaxy“ hatte Rockenfeller noch weniger gerechnet: „Nicht schon wieder ein Marvel-Film“, dachte sie im Vorfeld. „Aber der war echt toll und hatte einen super Soundtrack.“ Der Song „Hooked on a feeling“ von Mark James zieht sich durch den Film.

Suchen nach der Überraschung

Auf solche Überraschungen freut sich Rockenfeller auch im Jahr 2015 am meisten. „Häufig sind das Filme, die man jetzt nicht auf der Liste hat , sondern die erst noch auf Festivals entdeckt werden.“ Die Filmliebhaberin fährt selbst jedes Jahr zu großen Veranstaltungen, aber auch zu kleineren Events.

Sie besucht die Berlinale und die Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Beim Filmfest München und den Hofer Filmtagen sucht sie nach Independent-Stücken und Debütarbeiten junger Filmemacher. Schulte-Ostrop fiebert mit Blick auf den Besucherandrang „Fifty Shades of Grey“ entgegen. 3000 Tickets sind schon im Vorverkauf weg. „Der läuft am 12. Februar mitten im Karneval an, aber das scheint den Frauen egal zu sein.“

Bei der Fortsetzung der Star-Wars-Saga ist sie skeptisch. „Viele Fans frageb, ob man das wirklich weiterdrehen muss.“