Oberhausen. Immer wieder beteuern viele Verantwortliche in Oberhausen glaubwürdig, Bürger nun viel stärker in Beschlüsse einzubeziehen. Doch ihre Informationspolitik ist löchrig.
Immer wieder beteuern viele Verantwortliche in Oberhausen glaubwürdig, Bürger nun viel stärker in Beschlüsse einzubeziehen. Doch genauso regelmäßig fallen die Entscheidungsträger in alte Zeiten zurück, verschweigen oder verschleiern wichtige Informationen, die für die Beurteilung von Sachverhalten unabdingbar sind.
Damit spielen Vorstände, Politiker und Geschäftsführer den Wutbürgern und Anhängern kruder Verschwörungstheorien in die Hände – und schaden ihrer Sache. Selbst Gutmeinende könnten bei solcher Informationspolitik den Eindruck gewinnen, irgendetwas an den Vorwürfen, so falsch sie auch sein mögen, sei schon dran.
Einige Beispiele
Beispiele gefällig? Die Energieversorgung Oberhausen (EVO), immerhin 50-Prozent-Tochter der Stadt, verheimlicht einfach, wer wie viele Spendengelder im Sport bekommt. So kann man nicht beweisen, dass der Großteil des EVO-Sponsoring nicht bei den RWO-Profis versickert.
Die Manager-Gehälter der 51-Prozent-Stadttochter Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) bleiben im Dunkeln.
Bei der umstrittenen Straßenbahnlinie 105 zitieren die Befürworter zwar eifrig aus dem Kosten-Nutzen-Gutachten, für alle Bürger öffentlich sichtbar ist diese Studie „Standardisiertes Bewertungsverfahren“ durch den Bund nicht. Und die Stoag gibt nicht bekannt, wie viel Geld sie konkret in die Werbung für die 105 steckt.
Gerüchteküche
Krankenhäuser wiederum öffnen bei Kritik an ihrer Arbeit Journalisten nicht bereitwillig ihre Türen. Die künftigen Bauherren der nicht gerade schönen Fernwärmeleitung hüllen sich über den konkreten Verlaufsweg in Schweigen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt zwar eifrig im Handy-Skandal, verhängt aber allen Beteiligten seit Monaten einen Maulkorb – und sorgt so für eine Gerüchteküche, in die leider Unschuldige hineingeraten.
Liebe Leute, so geht das nicht: Mehr Transparenz wagen, bitte.