Oberhausen. . Für rund 22 Millionen Euro wird das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Oberhausen drei Seniorenzentren um-, beziehungsweise neubauen.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Oberhausen steht vor einer großen Aufgabe: bis zum 31. Juli 2018 muss in allen Senioreneinrichtungen der Anteil von Einzelzimmern bei mindestens 80 Prozent liegen. Dies schreibt das Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) vor. Für das DRK vor Ort bedeutet dies, dass das Martha-Grillo-Heim umgebaut und das August-Wieshoff-Zentrum als Senioreneinrichtung aufgegeben wird. Zudem werden zwei neue Einrichtungen geplant, eine davon an der Grenzstraße. „Alles in allem sprechen wir hier von einem Finanzvolumen von etwa 22 Millionen Euro“, berichtet Kreisgeschäftsführer Johann Härtling im NRZ-Gespräch. Finanziert werden die Neubauten über ein Investorenmodell. „Wir werden die Häuser dann langfristig als Mieter nutzen.“

Diese Planung ist notwendig geworden, weil zum einen das August-Wieshoff-Seniorenzentrum durch seine Lage nicht umgebaut werden kann und zum anderen das Martha-Grillo-Heim von heute 139 Betten auf dann 91 verkleinert wird. „Deswegen ist nicht nur ein Ersatzbau, sondern auch direkt ein zweiter notwendig“, erklärt der Geschäftsführer.

„In dieser Größenordnung ist das schon etwas Außergewöhnliches“

„In dieser Größenordnung ist das schon etwas Außergewöhnliches, aber natürlich stehen wir mit unserer Situation nicht alleine da. Auch andere Betreiber müssen ihre Häuser dementsprechend umrüsten.“

Da das Oberhausener DRK die von der Politik gesetzte Frist in jedem Fall einhalten will – „wir gehen nicht davon aus, dass es eine Übergangsregelung geben wird“, so Achim Budnick, DRK-Verwaltungsleiter – ist man nun um die konkrete Umsetzung der Pläne bedacht. „Wir warten derzeit darauf, dass uns die Stadt die Baugenehmigung für unser geplantes Seniorenzentrum an der Grenzstraße ausstellt“, erklärt Härtling. Auf dem Gelände, das bereits dem DRK gehört, soll ein Heim für 74 Bewohner entstehen. „Dort planen wir einen Schwerpunkt für die palliative Betreuung.“ Der Standort soll auch dementsprechend angelegt werden. Rund acht Millionen Euro wird der Bau kosten, „wir sind in abschließenden Gesprächen mit dem Investor“.

Ersatzbau in der Innenstadt

Beim zweiten Neubau sind die Pläne noch nicht so weit fortgeschritten. „Wir sind in Gesprächen mit der Stadt und der OGM, um ein geeignetes Grundstück zu finden“, führt Härtling aus. Da das August-Wieshoff-Zentrum an der Saarstraße als Senioreneinrichtung aufgegeben wird, soll der Ersatzbau für 80 Bewohner auch in der Innenstadt umgesetzt werden. „Auch für diese Maßnahme gehen wir von Kosten in Höhe von acht Millionen Euro aus. Dort werden wir uns verstärkt um die Behandlung von an Demenz erkrankten Mitbürgern kümmern“, so Budnick.

Martha-Grillo-Heim verkleinert

Aktuell verfügt das DRK im Martha-Grillo-Heim über 139 Pflegeplätze und im August-Wieshoff-Seniorenzentrum über 106.

Nach dem Umbau wird das Martha-Grillo-Heim 91 Pflegeplätze, darunter auch 14 für die Kurzzeitpflege haben. Der Neubau an der Grenzstraße soll 74 Plätze bieten, der weitere Neubau 80. „Wir wollen die Kapazitäten vor und nach dem Bauprojekten gleich halten“, so Härtling.

Das Martha-Grillo-Heim an der Gustavstraße wird für etwa sechs Millionen Euro umgebaut. „Um genug Einzelzimmer einzurichten, müssen wir dort die Kapazität verringern.“ In den dann leerstehenden Gebäudeteilen sollen weitere DRK-Einrichtungen einziehen. „Unter anderem werden wir unsere Geschäftsstelle dorthin verlegen“, berichtet Härtling.

Erster Neubau soll im Sommer 2016 fertig gestellt werden

Der erste Neubau an der Grenzstraße soll im Sommer 2016 fertig gestellt werden, der zweite Neubau Ende 2016. „Dann wird das Martha-Grillo-Heim komplett freigezogen.“ Zwölf Monate sollen die Arbeiten dort dauern und schließlich Ende 2017 abgeschlossen sein. „Somit hätten wir noch ein halbes Jahr Polster bis zum Juli 2018.“