Oberhausen. Britische Regisseurin Lily Sykes setzt die dramatische Familiensaga von Emily Brontë in Szene. Premiere auf der Bühne im Großen Haus.

Sie begeisterte das Oberhausener Theaterpublikum mit „Der geheime Garten“ und „Die Schöne und das Biest“ auf der kleinen Bühne, jetzt setzt die britische Regisseurin Lily Sykes eine Familiensaga im Großen Haus in Szene: „Die Sturmhöhe“, ihre Bühnenfassung von Emily Brontës Roman, der im 19. Jahrhundert im Hochmoor von Yorkshire spielt, hat am Freitag, 16. Januar, um 19.30 Uhr im Theater Premiere.

Der Gutshof Wuthering Heights wird zum Schauplatz einer tragischen Liebesgeschichte. Findelkind Heathcliff (Peter Waros) verbindet eine tiefe Freundschaft mit seiner Stiefschwester Cathy (Angela Falkenhan), doch ihr Bruder Hindley (Henry Meyer) missbilligt die Verbindung. Nach dem Tod des Vaters tyrannisiert er die beiden. Es kommt zum Bruch zwischen Cathy und Heath­cliff. Tief verletzt verlässt er das Gut, als er erfährt, dass Cathy Edgar Linton (Sergej Lubic) heiraten will. Auf geheimnisvolle Weise zu Reichtum gekommen, kehrt Heathcliff nach Jahren zurück. Doch obwohl die alte Liebe wieder aufflammt, weist Cathy ihn zurück. Heathcliff beschließt, sich für das erlittene Unrecht zu rächen und schmiedet einen teuflischen Plan. Doch die Tat kehrt zum Täter zurück, er wird selbst zum Gehetzten und Gejagten.

Sturmhöhe weist Opern-Charakter auf

Wie erzählt man eine komplizierte und verwobene Drei-Generationen-Geschichte an einem Abend? „Konzentriert auf das Spannend­ste“, sagt die Regisseurin. „Es geht um Obsessionen, Triebe und Antriebe, Selbstzerstörung, Leidenschaften.“ Dramaturgin Tamina Theiß ergänzt: „Die Frage ist, was Menschen dazu bringt, immer wieder sehenden Auges ins offene Messer zu laufen.“

Der Roman habe Opern-Charakter findet Sykes und scheint fest entschlossen zu sein, das zu beweisen. „Mit tollen, großartigen Bildern, sehr emotional“, verspricht die Dramaturgin. „Man bekommt auch ein Gefühl für die beeindruckende Landschaft.“

Sykes hat ihre Sturmhöhe nicht modernisiert. Die Kostüme, sagt sie, zitieren die Zeit, in der der Roman spielt. Multimedial wird die Inszenierung nicht. Videotechnik werde zwar eingesetzt, jedoch nicht für bewegte Bilder.