Oberhausen. Oberhausener Karnevalsverein feierte im ausverkauften Ebertbad. Das Inklusionsprojekt der Tanzgarde begeisterte die Besucher.
Der klügste Satz des Abends wäre bei der Prunksitzung der KG Alstadener Bären beinahe untergegangen: „Was immer ist, lassen Sie sich den Mund nicht verbieten!“ Comedian Marek Fis formulierte diesen Satz am Freitagabend im ausverkauften Ebertbad. Der Mann mit dem Polska-Shirt, der sonst kernig mit den deutsch-polnischen Klischees spielt, traf wenige Tage nach dem Terror in Paris und dem Anschlag auf die Pressefreiheit den richtigen Ton.
Die feine Nuance in einem überaus flotten Sitzungskarneval stach heraus: Die Alstadener Bären verzichteten auf allzu viel närrische Etikette und vertrauten stattdessen einem viereinhalbstündigen Jecken-Orkan. Draußen stürmte es, drinnen auch: Das hatte Party-Atmosphäre zur Folge, die durch Sängerin Marry noch verstärkt wurde. Die 33-Jährige aus Neuwied machte zuletzt mit Bachelor Paul Janke gemeinsame Sache und sang mit dem (ehemaligen) Junggesellen aus der RTL-Kuppelshow ein Album ein.
Bachelor-Sängerin heizt ein
Nun tingelt sie unter dem Namen „Powerfrau des Popschlagers“ durch die Lande und befand: „Also richtig müde seht ihr noch nicht aus!“
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Warum auch. Den Winterschlaf hatten alle Bären schon beendet. Kaum zu übersehen war der großgewachsene Mark Merz, der sich durch die Partyschlager des Jahres kämpfte. Trifft ein Alstadener einen Bären: Mancher Witz ergab sich ganz von alleine. Sänger Nockes hatte zum Finale leichtes Spiel. Marius Müller-Westernhagen hätte es kaum besser hinbekommen. Die Frauen der ersten Reihe meinten: „Sexy!“
Schon seit Monaten treiben die Bären das Inklusionsprojekt ihrer Tanzgarde voran. Hier gab es deutliche Erfolge zu sehen. Gemeinsam mit der Garde zeigte der Zuwachs vom Behindertensport Oberhausen einen Showtanz mit Hebefiguren und Hip-Hop-gerechten Bodenkreiseln. Authentisch. Herzlich. Ein Zeichen, welche Potenziale im karnevalistischen Tanzsport stecken.