Oberhausen. Bei der Karnevalspremiere im Resonanzwerk reist farbenfroher Besuch aus Bedburg-Hau an.„Echte Fründe“ feiern Prunk.

Nach 15 Stunden können selbst standhaften Karnevalisten schon mal die Reserven ausgehen: Dann wirkt das X-te Helau welk. Und die Polonaisen so mau wie eine Kaktus-Sammlung bei Nacht. Blumige Sprache war bei der zweiten Prunksitzung der KG „Echte Fründe“ am Samstagabend zwar durchaus angebracht. Doch hoher Besuch vom Niederrhein trat den Beweis an, dass selbst zum Abschluss eines Endlos-Tages Prinzessinnen nimmermüde aufblühen können.

Dafür sorgte im Resonanzwerk an der Essener Straße die Tulpenprinzessin aus Bedburg-Hau: Viereinhalb Stunden beklatschten die knapp 300 Besucher bis dahin eine ausverkaufte Sitzung, bestaunten vereinseigene Tanzgarden und verbrachten recht agil die ersten Schunkelstunden des Jahres.

„Querbeat“ durch die Nacht

Die Prinzessin musste an diesem Tag indes früh aufstehen: Das lag nicht an den 80 Kilometern, die zwischen der Gemeinde des Kreises Kleve und dem Prunkort liegen, sondern an der regen Reiselust. Nicht nur Oberhausen stand auf dem Zettel. Und so berichtete die quirlige Tulpen-Tollität, Mottoname „Anna mit Herz“, von ihren Regierungsgeschäften. Schon um 8.30 Uhr ging es zum Prinzessinnen-Frühschoppen.

Alleine blieb sie nicht. „Für den Gesang habe ich mir Unterstützung mitgebracht“, sagte die angehende Heilerzieherin. Und ihr Prinzessinenlied zeigte, dass die Narren in dieser Session an einer Schlagersängerin nicht vorbeikommen. Aus „Atemlos“ von Helene Fischer machten sich die Niederrheiner ihren eigenen Reim. Die „Fründe“ sangen Zeilen wie „Mit viel Herz in jedes Haus“ automatisch mit, die bekannte Melodie reichte völlig aus. Dass Fischer-Chöre kein Einzelfall sind, hatte schon das Kinderprinzenpaar bewiesen. Sebastian I. und Lenja I. werden für ihre tänzerische Schlager-Variante noch mehrfach Applaus erhalten.

Garderobe der Marke kunterbunt

Außer Tulpen aus Bedburg-Hau – die Gäste sind samt Tanzgarde, Gefolge und Korps mit der KG „Echte Fründe“ befreundet – ging es im Programm querbeet zur Sache. Um nicht zu sagen: „Querbeat!“ Die Brass- und Marchingband aus Bonn trug alle Regenbogenfarben auf. Es gab Wirbelwinde für sonnige Gemüter. Sie sangen von „Brasil“ und „Colonia“. Dazu: eine Garderobe der Marke kunterbunt. Ein Saal, gründlich umgegraben. Sitzungspräsident Marcel Habendorf: „Einer geht noch, aber nur, wenn wieder eine Polonaise durch den Saal zieht.“ Schon klar: Rot, rot, rot sind die...

Nach fünf Stunden Gärtnerarbeiten kam mit den „Kölner Domputzern“ das Aufräumkommando. Eine Garde mit Besen und fliegenden Marichen. Da richteten einige Gäste den grünen Daumen nach oben. Vielen Dank für die Blumen!