Oberhausen. Anwohner der Friedenstraße ärgern sich über Sperrmüll, und “verdächtige Personen“ in ihrem Viertel. Die Polizei war bereits zwei Dutzend Mal vor Ort.

Die 65-jährige Dame kann den Anblick „ihrer“ Straße langsam nicht mehr ertragen. Schon seit einiger Zeit ärgert sich die Oberhausenerin über wilden Sperrmüll und anderen Unrat an der Friedenstraße in der Innenstadt. Sie fühle sich nicht nur gestört, sondern auch nicht mehr sicher, klagt die Leserin. Denn nachts, so sagt sie, seien immer öfter auch „verdächtige Personen“ unterwegs.

Seit rund einem Jahr beobachtet sie, dass nachts Autos vorfahren und Müll abladen. In den Autos säßen Männer, deren Äußeres der Anwohnerin Angst mache: „Schlägertypen“, sagt sie. Ihren Namen möchte die 65-Jährige aus Angst nicht in der Zeitung lesen (der Redaktion sind Name und Anschrift bekannt).

Schlösser sichern die Abfalltonne

Weil die Männer nicht nur Müll auf der Straße entsorgten, sondern auch grölten und nachts Reifen an Fahrzeugen wechselten („Warum nachts? Da stimmt doch was nicht!“), hätte sie sogar schon die Polizei rufen müssen. Die sei auch gekommen und habe Personalien und Fahrzeugpapiere geprüft.

Doch die fremden Autos kämen immer wieder. Ihre eigenen Abfalltonnen hätten sie und ihre Nachbarn schon mit Schlössern versehen müssen, damit der fremde Müll nicht einfach dort hineingestopft werde.

„Jetzt landet der Müll auf der Straße“, sagt die Anwohnerin, die sich in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr wohlfühlt: „Ich würde am liebsten wegziehen.“

WBO will Abhilfe schaffen

Die Polizei bestätigt auf Nachfrage, dass es in den vergangenen zwei Monaten zu rund zwei Dutzend Einsätzen auf der Friedenstraße gekommen sei. Es ging um Ruhestörungen und „verdächtige Wahrnehmungen“. In den Monaten November und Dezember habe es zudem zwei Einbrüche auf der Straße gegeben. Von einem besonderen Brennpunkt könne man aber nicht sprechen, betont Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. Die Einsätze bezögen sich auf die gesamte Straße und konzentrierten sich nicht auf einen besonderen Punkt. Demnach sei die Zahl der Einsätze nicht überproportional hoch.

Die Sorgen der WAZ-Leserin kann er dennoch nachvollziehen. „Die Anwohner müssen auch weiterhin sofort den Notruf wählen, wenn sie Verdächtiges beobachten“, sagt Andreas Wilming-Weber. „Nur so können wir schnell vor Ort sein und Personen überprüfen.“

In Sachen Müll soll sich zukünftig was tun, verspricht WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff auf Nachfrage. Sie will sich mit der Stadt in Verbindung setzen, um dem Problem der wilden Müllkippen Herr zu werden.