Oberhausen. . Für mehr als zehntausend Oberhausener, etwa in der Metall- und Elektroindustrie, geht es nun ums Geld. Lohnerhöhungen bis zu 5,5 Prozent gefordert.

Für mehr als zehntausend Oberhausener geht es bereits zu Jahresbeginn um mehr Geld: Noch in diesem Monat starten die Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie sowie im Bereich Metall und Elektro – bis zu 5,5 Prozent mehr Lohn fordern die Gewerkschaften. Später im Jahr wird ebenfalls über neue Tarifverträge im Öffentlichen Dienst der Länder und im Einzelhandel verhandelt – auch dann geht es um eine höhere Entlohnung für Tausende Oberhausener.

Verhandlungsstart am 15. Januar

Die bis zu 10.000 Beschäftigten in der Oberhausener Metall- und Elektroindustrie werden die Geschehnisse am 15. Januar interessiert verfolgen, denn an diesem Tag starten in Siegen die Tarifverhandlungen. „Drei Punkte stehen auf der Agenda“, berichtet Jörg Schlüter, Gewerkschaftssekretär der IG Metall in Oberhausen. „Wir wollen erstens eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent und zweitens mehr Zeit und Geld für die persönliche Bildung erreichen.“

Zudem gehe es den Arbeitnehmervertretern um das Thema Altersteilzeit. „Das ist der dritte Punkt. Wir wollen vor allem individuelle Möglichkeiten für ältere Beschäftigte aushandeln, um ihre Wochenarbeitszeit zu reduzieren.“

Hans Reitzig, Gewerkschaftssekretär der IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), treibt der Komplex „Arbeiten im Alter“ ebenfalls um – in der chemischen Industrie geht es neben einem Lohnplus zwischen vier und fünf Prozent auch um Drei-, beziehungsweise Vier-Tage-Wochen. „Das Rentenalter steigt ständig weiter an, die Belegschaften werden älter. Darauf müssen wir entsprechend reagieren.“

Verdi hat Erzieherinnen und den sozialen Bereich im Auge

Auch im Öffentlichen Dienst der Länder wird ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt. „5,5 Prozent, wenigstens aber 150 Euro mehr, ist unsere Forderung“, erklärt die Geschäftsführerin des hiesigen Verdi-Bezirks, Henrike Greven. Die Weiterbeschäftigung von Azubis und das Ende der befristeten Verträge seien weitere Themen.

Zudem wird Verdi eine Kampagne starten, um Erzieherinnen und weitere Beschäftigte im sozialen Bereich besser zu stellen. „Das wird man in Oberhausen sehr, sehr deutlich zu spüren bekommen“, erklärt Henrike Greven bereits jetzt. „Ich will den Verhandlungen natürlich nicht vorgreifen, aber wir wollen hier signifikante Verbesserungen erreichen.“ Lohnerhöhungen in Höhe von zehn Prozent nennt Greven – abspeisen lassen will sich Verdi von den Kommunen in keinem Fall.