Oberhausen. Draußen Kulinarisches, drinnen Kunst. So ist’s beim Adventsmarkt auf der Niebuhrg in Oberhausen, bei dem am 13. Dezember reges Treiben herrschte.

Behaglichkeit muss sich erst noch einstellen, als am Samstag der Adventsmarkt auf der Niebuhrg im Westen der Stadt beginnt. Auf dem Platz vor dem früheren Zechengebäude sind am frühen Nachmittag noch nicht alle Verkaufsstände geöffnet. Eine Frau richtet ihren Met-Stand her. Schräg gegenüber ist ein Verkaufswagen für Süßigkeiten schon in Ak­tion. Auch das Feuer, auf dem Kinder später Stockbrot rösten sollen, ist schon entfacht.

Drinnen, im Gebäude, ist es zunächst empfindlich kalt. Noch haben die Heizöfchen an den Verkaufsständen ihre Wirkung nicht entfaltet. Viele Verkaufsstände sind noch abgedeckt. Ein Ehepaar hat geschmackvoll Tische auf ei­nem hölzernen Podest aufgestellt. Das Paar präsentiert Holzprodukte, vor allem Gefäße. Der Mann schiebt das Heizöfchen in eine Ecke und richtet dann noch eine Lampe.

Bastelschmuck in vielfältigen Variationen

Nebenan bedeckt eine junge Frau ihre zwei zu einem L zusammengestellten Tische mit schwarzen Tüchern. Ihre Nachbarin hat das schon hinter sich, bietet Bastelschmuck in vielfältigen Variationen zum Kauf an.

Im langen Gang lädt eine ehemalige Kirchenbank zum Sitzen ein. Zwei ältere Damen gehören zu den ersten Besuchern im Gebäude. Sie bleiben an einem Stand mit Schmuck aus Knöpfen stehen. Der Verkäufer gibt ihnen Erläuterungen. Seine Standnachbarin sortiert noch die Inhalte eines Korbs. Sie bietet Kissen mit Aufdrucken von Zeitungsseiten oder Londoner Wahrzeichen an. Eine Frau im weißen Kleid huscht mit einer Klappleiter vorüber.

Für den Stand von Cornelia Rosada aus Walsum interessiert sich ein älteres Ehepaar. „Jedes Stück ein Original“ steht auf dem Schild hinter ihr an der tristen Wand. Die hat sie mit einem Tuch mit goldenen Sternen abgedeckt. Rosada ist Steinmetzmeisterin. „Alles, was mit Steinen zu tun hat, hab’ ich selber gemacht“, erzählt sie und zeigt auf Natursteinschmuck in großer Vielfalt. Mehrmals im Jahr stellt sie in der Niebuhrg aus.

Atelier im Keller der Niebuhrg

„Weihnachtszimmer“ nennt sich die Szenerie in einem Nebenraum. Unter einem aus Plastikplanen gestalteten und geschickt beleuchteten „Eisbogen“ brüht Jürgen Friedmann hier Tee auf. „Schnee Tee Bar“ nennt sich sein Stand. Sabine Deutsch aus Styrum, die Frau mit dem weißen Kleid, hat dieses Zimmer gestaltet. Mit Kollegen zusammen betreibt sie im Keller der Niebuhrg ein Atelier. Jetzt drängt es sie mit ihren Nadelkünsten aber wieder nach oben. Schon im Vorjahr hat sie das prachtvolle Kleid, in dem Loretta del Mar hier die Schneekönigin spielt, mit seinen wallenden Stoffen erstellt.

Zwölf Autorenlesungen bot sie an den drei Tagen des Adventsmarktes an, der gestern zu Ende ging. Bernd Badura aus Osterfeld etwa las „Der Weihnachtsork“ nach „Herr der Ringe“ vor.

Jede Menge zu essen

Inzwischen hat sich das Gebäude gefüllt, ist die Temperatur angenehm. An allen Ständen ist etwas los. Das ganze Spektrum vorweihnachtlicher Kunst wird sichtbar. Jetzt gibt es auch draußen jede Menge zu essen. Dampfnudel zum Beispiel. Ingrid Maaß aus Buschhausen lässt sie sich schmecken: „Wir kommen jedes Jahr her. Der Markt ist nicht so kommerziell.“