Oberhausen. Junges Team setzt das preisgekrönte Stück des britischen Autors Duncan Macmillan auf der Malersaal-Bühne des Oberhausener Theaters in Szene.
Mit „Atmen“ gewann der britische Autor Duncan Macmillan, Jahrgang 1980, bei den Off West End Awards 2013 den Preis für das beste neue Stück. Gerechtfertigt finden das alle, die es jetzt auf die kleine Theaterbühne im Malersaal bringen. Vom Regisseur Bastian Kabuth über Bühnenbildnerin Maria Eberhardt und Ines Koehler, verantwortlich für die Kostüme, bis hin zu den beiden Darstellern Laura Angelina Palacios und Moritz Peschke sind sie alle jünger als er. Ihre Inszenierung, die sie ein Gemeinschaftswerk nennen, hat am Freitag, 12. Dezember, um 19.30 Uhr Premiere.
„Für mich ist es eine große Liebesgeschichte, da passiert einfach alles, das ganze Leben“, sagt die Schauspielerin Laura Angelina Palacios. Sie spielt F., zu Beginn der Geschichte eine Medizinstudentin, die gerade an ihrer Doktorarbeit schreibt. Der Protagonist, den Moritz Peschke gibt, heißt im Stück einfach M. und ist Musiker. Beide sind ein Paar. Sehr verschieden, was sich schnell zeigt, weil sie höchst unterschiedlich reagieren als F., an der Kasse von Ikea, den Kinderwunsch ins Spiel bringt – Auslöser für ein wahnsinniges Wortgefecht
„Sie fahren auf verschiedenen Gleisen in die gleiche Richtung“, sagt der Regisseur (27). „Was sie antreibt, ist die Angst vor der Ungewissheit, und die ist vielleicht besonders typisch für unsere Generation, der Hang, etwas zu übertreiben, auch wenn F. und M. vielleicht ein paar Jahre älter sind als wir.“
Zuschauer mit konträren Lebenseinstellungen konfrontiert
Mit zwei konträren Lebenseinstellungen werde der Zuschauer konfrontiert, mit einer „wunderbar komischen und dennoch ernsthaften Beziehung“. „Beim ersten Lesen dachte ich, dass die beiden ja gar nicht mehr aufhören zu reden. Doch die Frage, wie es möglich ist, sowas in Szene zu setzen, reizte mich.“
So habe er sich dafür entschieden, sich nicht sofort festzulegen, sondern seine „Angst“-Fassung einfach im Verlauf der Proben entstehen zu lassen. „Wir möchten, dass der Zuschauer den beiden glaubt, sie im Verlauf sympathisch findet und ihnen gern zuhört.“ Im besten Falle könnten ältere Zuschauer etwas generationenübergreifendes aus der Geschichte herauslesen, zum Beispiel, dass Kinder für Eltern immer Kinder bleiben, auch wenn sie schon lange erwachsen sind. Motto: Warum hat er (sie) sich denn schon solange nicht mehr gemeldet?
Ungewöhnlich und höchst faszinierend sei, dass die Lebensgeschichte von F. und M., beginnend mit dem Ikea-Gespräch, tatsächlich bis zum Ende erzählt werde, in zunehmend schnellerem Tempo.