Oberhausen. . Oberhausen unterstützt die Evangelische Beratungsstelle für Erziehungs-, Partnerschafts- und Lebensfragen mit zusätzlichen 50.000 Euro im Jahr. Der Erhalt der Einrichtung ist damit gesichert.

Hier soll sich jeder mit seiner ganz persönlichen Baustelle willkommen fühlen: Die Teenagerin, die sich in der Schule gemobbt fühlt. Eltern, die sich Sorgen um die Schulnoten ihrer Tochter machen. Paare, die nicht mehr miteinander reden können. Es gibt viele Hindernisse, die Menschen jeden Alters im Alltag im Weg stehen können. Das Therapeuten-Team der Evangelischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Partnerschafts- und Lebensfragen hilft, sie wegzuräumen.

Eine wichtige Anlaufstelle in Oberhausen für Menschen in Lebenskrisen, die auf der Kippe stand. Denn der Evangelische Kirchenkreis konnte den Erhalt aus eigener Kraft nicht mehr sichern. Die Stadt Oberhausen springt ein und bezuschusst die Arbeit mit 50.000 Euro mehr im Jahr, so dass die Einrichtung ab Januar 2015 für drei Jahre 104.000 Euro im Jahr vom Rathaus überwiesen bekommt. Auch das Land NRW fördert die Beratungsstelle mit 52.500 Euro im Jahr, rund 62.000 Euro jährlich steuert nun noch der Kirchenkreis hinzu. Damit können 2,4 Stellen finanziert werden. Mit rund 350 Ratsuchenden haben die Therapeuten 2013 gearbeitet.

Alleinstellungsmerkmal Paar- und Eheberatung

Der neue Kooperationsvertrag mit der Stadt sieht vor, „dass wir enger mit dem Jugendamt zusammenarbeiten“, erklärt Dr. Gereon Heindrichs, was aber nicht bedeute, „dass wir der verlängerte Arm der Behörde sind“, versichert der Leiter der Evangelischen Beratungsstelle. Eltern sowie Kinder und Jugendliche könnten sich darauf verlassen, dass ihre Fälle weiterhin anonym und vertraulich behandelt werden. Andersherum schicke das Jugendamt die Eltern nicht zum Team an der Stöckmannstraße, sondern empfehle die Einrichtung lediglich. Aber durch die verstärkte Kooperation ist die Beratungsstelle mehr in das Netzwerk Frühe Hilfen eingebunden, wird ihre fachliche Sicht abgerufen.

Diplom-Psychologe und Familientherapeut Gereon Heindrichs sowie seine Kolleginnen Miriam Dinnus (Familien-/Paartherapeutin) und Gabriele Hartmann (Kinder-/Jugend-/Familientherapeutin) betonen, dass das bisherige Angebot auf jeden Fall bestehen bleibt. Und was die Paar- und Eheberatung angeht, so hat die Einrichtung in Oberhausen ohnehin ein Alleinstellungsmerkmal.

Hilfe bei der Suche nach den eigenen Stärken

Bei allen Krisen gilt: Mit ihren verschiedenen Therapieansätzen und Methoden kann das Team ganz individuell auf die Bedürfnisse der Klienten eingehen. In jedem Fall ist es ihnen wichtig, „dass wir eine vertrauensvolle Beziehung herstellen, einen Prozess anstoßen“, sagt Gabriele Hartmann. Die Fähigkeiten, die Hindernisse im Leben zu bewältigen, lägen meist in den Menschen selbst, „wir helfen, das zu entdecken“.

Ansprechpartner

Wer Kontakt aufnimmt, muss derzeit mit einer Wartezeit von sechs bis acht Wochen rechnen. Ein erstes Vorgespräch findet allerdings möglichst schnell statt, vor allem, wenn es um Kinder/Jugendliche geht.

Adresse: Grenzstr. 73 c, Eingang Stöckmannstraße, 8500 87; www.ev-kirche-ob.de.

Die Beratungsstelle arbeitet überkonfessionell. Die Beratung erfolgt kostenlos, die Häufigkeit der Sitzungen richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf, manche Klienten kommen einmal in der Woche, manche alle 14 Tage, andere nur einmal im Monat. In der Regel sind die Fälle innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen.