Oberhausen. . Geschäftsführer Klunk: Die CDU riskiert mit ihrem Vorschlag zur Linienänderung den Verlust von Fördermitteln. Opposition fordert sachliche Diskussion.

Eine deutliche Abfuhr erteilte das Nahverkehrsunternehmen Stoag dem von der CDU am Freitag vorgelegten Vorschlag einer alternativen Straßenbahnstrecke 105. „Wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt diese Alternative messen oder planen würden, dann riskieren wir, die Fördergelder zu verlieren“, sagte Stoag-Chef Peter Klunk am Dienstagabend in der Bezirksvertretung Osterfeld. „Die komplette Maßnahme wäre dann gar nicht mehr zu realisieren.“

Die CDU hatte vorgeschlagen, die Linie 105 über die Essener- und Osterfelder Straße sowie über die Centroallee zu führen. Dieser Plan ist mit 55 Millionen Euro deutlich günstiger als die 80-Millionen-Variante, über die die regierende Ampel-Koalition von SPD, Grüne und FDP die Bürger im März 2015 entscheiden lassen will.

Bürger sollen im März entscheiden

Aus Sicht der SPD aber schade die CDU-Idee dem Stadtteil Osterfeld. Erhebliche Rückstaus würden provoziert, so die Sorge, weil die neue Bahn dann wichtige Verkehrsknotenpunkte in der Neuen Mitte kreuzen würde. „Die langen Autoschlangen können wir uns dann in Osterfeld ausmalen“, sagte Stefan Zimkeit (SPD).

Zimkeits Vorwurf, der CDU fehle es an Ernsthaftigkeit in der Straßenbahn-Debatte, wies Oppositionssprecher Denis Osmann entschieden zurück: „Wir machen einen sachlichen Vorschlag, doch eine sachliche Diskussion mit dem politischen Gegner seitens der SPD findet nicht statt.“

300 Meter lange Rampe

Entscheidend aber ist aus Sicht von Stoag-Chef Klunk ist bei einer Neuplanung der zeitliche Druck: „Es würde ein halbes Jahr dauern, um die Variante durchzumessen, dann kann man über eine Planung nachdenken.“ Weil aber die Trasse bis Ende 2018 gebaut werden muss, damit der Lückenschluss gefördert werden kann, wäre die Maßnahme so nicht mehr umzusetzen.

Um den CDU-Vorschlag umzusetzen, müsse zudem die Centroallee ausgebaut werden und es sei auch Platz für eine mindestens 300 Meter lange Rampe hinauf zur bestehenden Stoag-Trasse am Centro zu schaffen. „Diese Entwicklungsfläche haben wir nicht“, sagte Klunk.

Darüber hinaus sei die ursprünglich geplante Trasse im Gegensatz zur jetzt vorgestellten Alternative baurechtlich gesichert. „Bei der CDU-Variante werden hingegen Bauflächen durchschnitten.“ Diese zu kaufen, wäre teuer. Laut Osmann (CDU) sei das aber einberechnet.