Oberhausen. . Mit viel Herzblut haben die Dellwiger vor zehn Jahren für ihr eigenes Gemeindezentrum gekämpft. Die Kämpfer von damals sorgen noch heute für ein reges  Gemeindeleben. Die Geburtstagsparty steigt am Nikolaus-Wochenende.

Der Kampf hat sich gelohnt. Gegen viele Kritiker mussten sich die Gemeindemitglieder durchsetzen, um ein eigenes Gemeindezentrum an der Quellstraße zu bekommen. Andere Gemeinden verkleinern sich und wir sollen neu bauen? Wir können doch in die Essener Friedenskirche gehen, brauchen wir da überhaupt ein eigenes Gemeindezentrum? Die Antwort: Ja! Nach jahrelangen Diskussionen hat das Presbyterium schließlich dafür gestimmt, das Zentrum zu bauen. Das ist nun fast genau zehn Jahre her.

Der Kampf hat Spuren hinterlassen, positive Spuren, sagt Pfarrerin Anke Augustin. „Man merkt hier richtig, mit wie viel Herzblut die Leute bei der Sache sind“, sagt sie. „Sie haben das Zentrum aufgebaut und sind ihm treu geblieben.“ Angebote wie Gesprächskreise und Spiele-Nachmittage, Kaffeestube oder Gospelchor kämen gut an.

Auch bei der Zahl der Gottesdienst-Besucher könne man dies sehen. „Es können natürlich immer mehr sein“, sagt Küsterin Helga Eichler. Aber 50 bis 60 Besucher, „das ist schon viel“, findet Pfarrerin Augustin. In „Ihrer“ Gemeinde auf der anderen Seite der Stadtgrenze kämen ebenso viele Besucher. Aber: Die Essener Gemeinde hat rund 2200 Mitglieder, die Oberhausener rund 850.

Flötenkurs und Frauengymnastik

Dabei gehört die Gemeinde kirchenrechtlich gar nicht zu Oberhausen, sondern ist Teil der evangelischen Gemeinde Essen-Dellwig-Frintrop-Gerschede. Auch deshalb war es damals schwierig, mehr Unterstützer zu mobilisieren.

335 000 Euro gab’s damals von der Essener Mutter-Gemeinde. Das entsprach der Summe, die es für den Verkauf eines Teils des Grundstückes an der Quellstraße gab. Nicht viel Geld für einen Neubau. Die Gemeinde gründete kurzerhand einen Förderverein, mit vereinten Kräften konnte man also auch die finanziellen Hürden überwinden.

Basar, Musik, Kaffee und Kuchen

Das zehnjährige Bestehen des Gemeindezentrums soll am Nikolaus-Wochenende gefeiert werden. Für Sonntag, 7. Dezember, ist ein Familiengottesdienst geplant.

Am Samstag, 6. Dezember, soll es einen Weihnachtsbasar geben, die Bläsergruppe Jubilate tritt auf, es gibt ein Offenes Singen, Kaffee und Kuchen. 15 Uhr.

Längst ist das Gemeindezentrum, das Küsterin Helga Eichler liebevoll „unsere Wohnzimmer-Kirche“ nennt, auch in der Nachbarschaft angekommen. Mit dem Seniorenheim am Buschkämpen gibt es eine Kooperation: Bewohner kommen regelmäßig zum Gottesdienst an der Quellstraße, Pfarrerin Anke Augustin hält ein Mal im Monat einen Gottesdienst in der Einrichtung.

Die Kinder aus der Nachbarschaft kommen zum Flötenkurs, Frauen treffen sich zur Gymnastikrunde im Gemeindezentrum. Der Männerkreis kümmert sich um die Gärten vor und hinter dem Gemeindezentrum.

„Den Geist von vor zehn Jahren kann man noch heute spüren“, sagt Anke Augustin. „Das Zentrum wird geliebt und wertgeschätzt. So ist das eben mit Sachen, die man selbst mit aufbaut.“