Oberhausen. . Die Home Town Big Band existiert seit 2008 als weltliches Blasorchester. Beim Musikabend am 4. Oktober im Gemeindehaus an der Forststraße treten die Musiker auf. Zuvor muss natürlich fleißig geprobt werden.

Schon draußen, auf der Straße, vor dem evangelischen Gemeindezentrum in Schmachtendorf, ist der warme Bläsersound deutlich zu hören. „Strangers In The Night“, der größte Hit von US-Sänger Frank Sinatra (aus der Feder des deutschen Komponisten Bert Kaempfert) ist zu hören. Drinnen, im Gebäude, wird es natürlich viel deutlicher, das Zusammenspiel von Trompeten, Posaunen und Saxofonen im Ensemble der Home Town Big Band. Sie probt für ihr nächstes Konzert.

Dirigent Tim Neuhaus gefällt die Phrasierung, die Abstimmung der drei Bläsersätze, noch nicht. Mit dem Taktstock schlägt er auf das Dirigentenpult und gibt einen neuen Einsatz für die letzten Takte dieser weltbekannten Melodie an. Diesmal ist er zufrieden. Die Noten werden umgeblättert. „La Mer“, eigentlich ein französisches Chanson, das aber durch die Big Band von Benny Goodman berühmt wurde, ist an der Reihe. Auch hier lässt Neuhaus noch einmal die Passage wiederholen, in der die drei Saxofone die Melodie führen. Schlagzeuger Uwe Sandkühler wird am Ende angehalten, nicht mit dem Tempo nachzulassen.

Einmal in der Woche Probe

Zum Schluss der zweistündigen Probe ist „Watermelon Man“, die fetzige Komposition des US-Jazzpianisten Herbie Hancock, dran. Jetzt zeigt die Home Town Big Band, dass sie auch flott spielen kann. Tenorsaxofonistin Heidi Icking ist dabei zum Solo aufgerufen. Dafür, dass die 52-Jährige erst vor sieben Jahren anfing, Saxofon zu spielen, macht sie das ordentlich, atmet aber erleichtert auf, als wieder die ganze Band einstimmt.

2008 hatte der damalige Pfarrer Lothar Müller die Idee, aus dem Posaunenchor ein weltliches Blasorchester auszugliedern. Un­ter seinem Nachfolger Michael Zajusch wurde daraus eine richtige Big Band. 2011 übernahm Tim Neuhaus den Dirigentenstab. Nun wird einmal in der Woche geprobt.

Denn der erste Gala-Abend der Band im Frühjahr, bei der „Zweiten Königshardter Klassik“, war ein voller Erfolg. Das motiviert die Musiker.

Helga Theißen (57) übt fast täglich auf ihrem Altsaxofon. Vor acht Jahren war sie von der Klarinette umgestiegen – „wegen des Klangs“, sagt sie. Weil sie im Gospelchor sang, sprach Pfarrer Müller sie an. „Mir gefällt die andere Art Musik“, sagt sie.

"Swingmusik, das ist eine ganz andere Art von Musik"

Hans Dieter Weigardt, eigentlich Trompeter im Posauenchor, ist gleich mit seiner ganzen Familie vertreten: Ehefrau Birgit spielt eine der drei Trompeten. Er selbst ist seit seinem zwölften Lebensjahr auf diesem Instrument zu Hause. Sohn Tim ist mit der Posaune dabei und manchmal auch noch Sohn Lukas am Flügel. „Swingmusik, das ist eine ganz andere Art von Musik“, sagt der 51-Jährige: „Die kurzen Einsätze, das schnelle Wechselspiel. Ziemlich anspruchsvoll.“ Für den packenden Rhythmus, das Auf und Ab des Basses, sorgt Martin Kober an der Bassgitarre.

Am Samstag, 4. Oktober, 19 Uhr, gestaltet die 16-köpfige Band zusammen mit den beiden Sängern Birgit Busse und Stefan Kamins­ki wieder einen ganzen Musikabend, diesmal an der Forststraße. Gespielt wird alles quer durch die Bank, nur eben im Big-Band-Sound. Kartenbestellung (8 Euro) unter neuhaus.tim@gmx.de.