Oberhausen. . Die Fahrschule Krüssmann ist die einzige Fahrlehrer-Fachschule im näheren Umkreis - das sagt Firmenchef Klaus Krüssmann. In seinem Unternehmen werden Lkw- oder auch Busfahrer ausgebildet. Auch Fahrlehrer werden hier ausgebildet. Die Erfolgsaussichten, als Lkw-Fahrer einen Job zu bekommen, sind gut.

Vorsichtig biegt Stefan Römbke mit dem über 18 Meter langen Lastzug in die Lindnerstraße ein. Schalten, in die Außenspiegel schauen, den Gegenverkehr beobachten – Römbke macht alles richtig, Frank Gade ist mit seinem Fahrschüler zufrieden. Nach ein paar Minuten sind sie zurück in der Max-Eyth-Straße. Hier hat die Fahrschule Krüssmann ihren Sitz. Vor allem Lastkraftwagen- und Busfahrer werden dort ausgebildet. „Und im näheren Umkreis sind wir die einzige Fahrlehrer-Fachschule“, sagt Firmenchef Klaus Krüssmann.

Gute Berufsaussichten

Vor zehn Jahren hat er das Unternehmen gegründet, heute hat er 14 Mitarbeiter. Kraftverkehrsmeister, Fahrlehrer, Ausbildungsfahrlehrer, Verwaltungsangestellte. Seit 2009 bildet er auch Fahrlehrer aus.

Aber bleiben wir bei den Kraftfahrern im Güter- oder Personenverkehr. „Ihre Berufsaussichten sind sehr gut“, betont Krüssmann. Wer seine Ausbildung erfolgreich beendet hat, findet leicht einen Job in einer Branche, die Zukunft hat. „Der Schwerlastverkehr auf der Straße wird auch weiterhin zunehmen, Prognosen sprechen von 25 bis sogar über 30 Prozent. Es gibt auch immer mehr Fernbusse. Außerdem ist das aktuelle Durchschnittsalter der Berufskraftfahrer ziemlich hoch. Die Firmen suchen händeringend qualifiziertes Personal“, weiß Kraftverkehrsmeister Holger Jahn.

Die Ausbildung kann in drei verschiedenen Arten erfolgen. Bei der dreijährigen Lehre in einem Unternehmen schließt diese inklusive einer großen Prüfung vor der Industrie und Handelskammer mit einem Gesellenbrief ab. Oder aber man erwirbt den Nutzfahrzeugführerschein mit gewerblicher Zusatzschulung und kleiner IHK-Prüfung. „Das ist der sogenannte EU-Kraftfahrer“, sagt Jahn. Diese Ausbildung dauert drei bis sechs Monate. Es handelt sich dabei meistens um Umschulungen, die auf Maßnahmen von Arbeitsagentur oder Rententrägern basieren. Als Drittes kann man den Lkw- oder Busführerschein machen, ohne gewerbliche Zusatzqualifikation. Damit dürfen beispielsweise Fahrzeuge bei der Feuerwehr oder bei Hilfsorganisationen gelenkt werden.

Kenntnisse in der Tourenplanung nötig

Die Anforderungen an die Berufskraftfahrer haben in den letzten zwanzig Jahren deutlich zugenommen und damit auch der Unterrichtsumfang. Die Themen, die erörtert und erklärt werden, reichen von kraftstoffsparendem Fahren, dem richtigen Umgang mit der Bordelektronik, den rechtlichen Bestimmungen, der Ladungssicherung sowie den Lenk- und Ruhezeiten bis zu Zollrecht und Kommunikation mit Kunden. „Fahren allein, das reicht heutzutage nicht mehr aus“, weiß Krüssmann

Er strebt aber noch eine weitere Überarbeitung der Ausbildung an – etwa bei den Busfahrern. Die Anforderungen an Linienbusfahrer seien völlig andere als die in der Reisebranche. Hier seien Kenntnisse in der Tourenplanung und dem Reiseverkehrsrecht zu vermitteln.

Zurück zur Praxis: Stefan Römbke ist mittlerweile wieder mit seinem Fahrlehrer unterwegs. Nach seiner Ausbildung darf er bis zu 40 Tonnen auf den Straßen bewegen.