Oberhausen.
Was haben ein Kicker, eine Lounge-Ecke und die Freiheitsstatue mit Autofahren-Lernen zu tun? Nun, auf den ersten Blick wohl nichts. Aber Wolfgang Orth (56) hat genau solche Elemente in sein neues Fahrschulkonzept integriert, das er seit wenigen Wochen an der Friedrich-Karl-Straße 105 in die Tat umsetzt. Denn der überzeugte Oberhausener ist sicher: „In einer guten und entspannten Atmosphäre lernt es sich doch sehr viel besser. Und außerdem soll meine Fahrschule auch ein Ort sein, an dem sich Menschen begegnen und miteinander in Kontakt treten – und nicht nur lernen.“
Gegen „verstaubtes Image“
Auf etwa 220 Quadratmetern in einem ehemaligen Fitness-Studio hat der Mittfünfziger Wolfgang Orth den richtigen Standort für die Umsetzung seiner Ideen gefunden. Und so entstanden Nischen mit unterschiedlicher Ausrichtung. Wer mag, kann sich gemütlich in eine Sitzlandschaft zurückziehen und in aller Ruhe über den Fragebögen und Büchern brüten. Andere können sich hingegen beim Kickern austoben und auf die nächste Fahrstunde warten. US-Fans werden sich in der amerikanischen Ecke heimisch fühlen – Freiheitsstatue und amerikanischer Motorrad-Polizist als Requisite inklusive.
Wolfgang Orth erklärt: „Ich will hier jüngere und ältere Fahrschüler zusammenbringen. Und meine Fahrschule soll auch Leuten offenstehen, die einfach mal auf einen Kaffee vorbeikommen wollen.“ Der gelernte Fahrlehrer, der selbst wiederum Fahrlehrer ausbildet, will damit etwas „gegen das verstaubte Image der Fahrschulen“ unternehmen. Klar, dass in dem Zusammenhang in seinem Unterricht auch Computer Einzug gehalten haben. Dementsprechend stehen auch PC-Lernplätze zur Verfügung.
Pforten von „Wolles Fahrschule“ geöffnet
Im Dezember hat er die Pforten von „Wolles Fahrschule“ geöffnet. Schon jetzt ist klar: Das neue Konzept kommt an.
Warum mit Mitte 50 noch einmal dieser Neustart? Wolfgang Orth hatte lange Jahre bereits in der Oberhausener Innenstadt eine Fahrschule, bevor er sich vor einigen Jahren zurückzog und das Geschäft verkaufte. Er wollte „etwas mehr Ruhe“. Nun aber wurde es ihm mit der Ruhe zu viel; Orth will noch mal durchstarten. Für sich – und für die City, wie er sagt: „Ich sehe, dass es mit der Innenstadt den Bach runter geht. Dagegen will ich arbeiten, deshalb investiere ich in den Standort Alt-Oberhausen, denn ich glaube an die Stadt.“ Viele hätten diesen Glauben leider verloren, bedauert Orth und hofft, dass seinem Beispiel vielleicht doch einige folgen.