Duisburg. Der „Delta-Musik-Park“ im Duisburger Norden schließt. Auf Facebook teilen die Betreiber mit, dass am 31. Mai nach 18 Jahren die letzte Party in der Zelt-Disko steigen wird. Die Betreibergesellschaft soll bereits Insolvenz angemeldet haben. Schon länger kämpfte die Großdisko mit Besucherschwund.

Duisburgs Partyszene ist bald um eine Location ärmer. Der Delta-Musik-Park im Duisburger Norden wird Ende Mai seine Pforten schließen. Auf der offiziellen Facebook-Seite teilen die Betreiber der Großdisco mit, dass am 31. Mai die letzte große Party in den Musik-Zelten an der Hamborner Straße steigen wird.

„Time to say goodbye“ lautet deren Titel, Schlager-Sänger Jörg Bausch wird noch einmal auf der Bühne stehen. So verkündet es das Veranstaltungsprogramm. „Nach 18 Jahren, ca. 2500 Partys und rund 6.500.000 Besuchern ist es an der Zeit, sich zu verändern, neue Wege zu beschreiten", heißt es in der Einladung zur letzten Beachparty.

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Warum das Delta, wie es die meisten Besucher die Disco nennen, nach all den Jahren jetzt doch für viele überraschend schließt, bleibt unklar. Laut Informationen von Radio Duisburg habe die Betreibergesellschaft, die Delta Duisburg GmbH, bereits Insolvenz angemeldet. Im Insolvenzregister war dieser Fall am Freitag noch nicht veröffentlicht, die langjährigen Betreiber, Geschäftsführerin Beate Thüroff und Hans-Bernd Pikkemaat aus Nordhorn, er ist seit dem Start am 23. Februar 1996 dabei, waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Ära der Großraumdiscos ist vorbei

Hauptgrund dafür dürfte sein, dass sich das Konzept der Großdiskotheken überlebt hat. So hatte zum Beispiel Ulrich Weber, der Inhaber des mittlerweile umgebauten PM in Moers vor einiger Zeit vom Ende der Großraumdiskotheken gesprochen.

Viele ehemalige Großraumdiscos haben ihre Pforten längst geschlossen: Das Bochumer Tarm Center etwa ist bereits seit 2003 dicht. Versuche, dort wieder eine Disco auf die Beine zu stellen, scheiterten. Auch die Oberhausener Turbinenhalle wird schon seit Jahren nicht mehr als Großraumdisco genutzt.

Ähnlich ergeht es nun dem Delta-Musik-Park in Duisburg, der rund 4800 Quadratmeter Veranstaltungsfläche hat - viel zu groß, wenn die Besucherzahlen nicht stimmen. Bereits vor einigen Wochen strichen die Betreiber wegen ausbleibender Partygäste etwa den Freitag als Öffnungstag.

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Der "Delta Musik Park" in Hamborn: Am 23. Februar 1996 wurde die Diskothek eröffnet, seitdem hatten die Betreiber das Party-Zeltdorf mehrfach umgebaut. © Hans Blossey

Schon vor vier Jahren sprachen die Betreiber vom härter werdenden Kampf um die Besucher. So gab Geschäftsführer Hans-Bernd Pikkemaat 2010 Einblicke in seine Geschäftszahlen: 15 Festangestellte und bis zu 200 Teilzeitkräfte an Theke und Tür sind für den Betrieb nötig, monatlich wurden 6000 Euro für Strom und jährlich 34.000 Euro an Gema-Gebühren fällig. Hinzu kommen die Investitionen: In den vergangenen Jahren wurde immer wieder umgebaut, eine neue Schlager-Halle kam hinzu, eine neue Cocktailbar und ein neuer Außenbereich.

Hat das Delta in kleinerer Form noch eine Zukunft?

Auch die Ermittlungen der Polizei nach dem Tod eines mutmaßlichen Autoknackers auf dem Disco-Parkplatz haben sich nicht gerade positiv auf das Image der Hamborner Großdisco ausgewirkt. So müssen sich bald drei ehemalige Delta-Mitarbeiter wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten.

Ob und wie es im Delta ab Juni weitergeht, ist derzeit unklar. Darüber hat der künftige Insolvenzverwalter zu befinden, den das zuständige Amtsgericht noch bestellen muss. Dann soll auch geprüft werden, ob das Delta nach einer geordneten Insolvenz in kleinerer Form eventuell wiedereröffnen kann. Die Party, die am 8. Juni noch im Veranstaltungskalender auf der Delta-Homepage steht, hat mit dem normalen Delta-Betrieb jedoch nichts zu tun und soll auch stattfinden.

Delta in Duisburg und Essen sind zwei unterschiedliche Firmen

Auch wenn die Discothek Delta in Essen den gleichen Namen trägt wie das Duisburger Musikzelt, "die Namensgleichheit ist für uns natürlich jetzt etwas problematisch, aber wir haben nichts miteinander zu tun. Das sind zwei verschiedene Firmen", so Roman Weiler, Geschäftsführer des Delta Essen gegenüber unserer Redaktion.