Oberhausen. . Schöne Stadttöchter entzücken die Narren vor dem großen Karnevalsfinale. Es ist der 20. Empfang. Diesmal gibt es beim Treffen viele Abschiede.
Wie bringt man schöne Stadttöchter ins Grübeln? Klar, wenn man nach dem Alter fragt. Beim traditionellen Empfang von Stoag, WBO, EVO und Stadtsparkasse mussten erfahrene Karnevalsveteranen bemüht werden, um die korrekte Auflage des närrischen Zusammentreffens herauszufinden. Zum 20. Mal hieß es: „Oberhausen, Helau!“
Wer genau mitzählt, der erkennt: Einmal, nämlich vor zwei Jahren, musste der heitere Treff ausfallen. Ein Chemieunfall in der Nachbarschaft samt Säurewolke machte die Feierlokalität für Kappenträger zum Sperrgebiet. Einst startete das Treffen im Casino der Energieversorgung, doch als dann statt einer Schunkel- eher Rempelatmosphäre aufkam, wechselten die Töchter ins Busdepot der Stadtwerke.
Abräumer des Abends ist der Nachwuchs
Ausgewählte Abordnungen der Vereine und Repräsentanten aus dem gesellschaftlichen Leben unter den 500 Gästen wissen: Ein bloßer Schunkeltermin ist die Fete nicht. Der Prinz der kommenden Session betritt erstmals, freilich noch in Zivil, eine Bühne. Dirk Loege von der KG „Echte Fründe“ wird in der Session 2019/2020 der Regent der Narren — seine Heimatgesellschaft feiert 1 x 11 Jahre. Als Prinzengarde wird Loege die Tanzmädchen des eigenen Vereins einbinden. Die eigentlich in Loeges Heimat Lirich verortete Gesellschaft tagt momentan noch im „Gastdomizil“ im Hotel Schmachtendorf. Langfristig arbeiten die „Fründe“ aber an einer Rückkehr in die alte Heimat.
Aber noch gehört das Rampenlicht sowieso den amtierenden Machthabern: Stadtprinz Clemens II. kann wie das Dreigestirn um Prinz Andreas seine Tanzgarde zeigen. Abräumer des Abends ist der Nachwuchs: Das Kinderprinzenpaar um Jan I. und Nele-Sophie I. freuen sich über 130 Zentner Kamelle, die bei der beliebten Spendenaktion „Dezibelle für Kamelle“ und durch private Spender zusammenkommen. Moderator Stefan Below muss die Gäste nicht sonderlich animieren: „Ihr dürft noch einmal so richtig laut werden!“ Von den Geschenken sollen bei den vier Karnevalsumzügen die Oberhausener Bürger profitieren.
Narrenfinale erfordert Kondition
Zur Jubelstimmung mischt sich etwas Wehmut. Für Bernhard Uppenkamp (Sparkasse) und Maria Guthoff (WBO) ist es der letzte Narrentreff vor dem Ruhestand und auch in Karnevalskreisen gilt ein Abschied als sicher. Die langjährigen Kinderprinzenbegleiter Ludger Schettler (seit 18 Jahren) und Anja Kößling (10 Jahre) wollen nach der Session ihre Ämter aufgeben.
Gesprächsthema bei Currywurst, Schweinebraten, Gulasch und warmen Kartoffelsalat war natürlich das anstehende Narrenfinale: Anstrengendster Tag wird die Weiberfastnacht am Donnerstag mit dicht getakteten Terminen von morgens bis in die frühe Nacht.
>>> Kamelle-Sammler mit Trillerpfeifen
Mit der Aktion „Dezibelle für Kamelle“ sammelten die vier Stadttöchter süßes Wurfmaterial für den Karnevalsumzug: Dreimal waren die Gäste aufgerufen, mit Trillerpfeifen und durch das Klatschen möglichst laut zu sein. Dabei wurde die Lautstärke gemessen und in Kamelle aufgewogen.
In Summe kamen 9,2 Zentner Kamelle zusammen, die durch die Vorstände auf zehn Zentner aufgerundet wurden. Hinzu kamen 120 Zentner durch Spender.