Mülheim. . Einen letzten Urlaub mit ihrer fünfjährigen Tochter konnte jüngst eine 42-Jährige auf Borkum machen. Möglich wurde das durch eine Spendenaktion des Vereins „Rolli-Rockers-Sprösslinge“, bei der rund 22.000 Euro zusammenkamen. Die Alleinerziehende hat ALS im Endstadium.

Einen letzten Urlaub mit ihrer fünfjährigen Tochter wünschte sich eine 42-Jährige, die an der unheilbaren Krankheit „ALS“ leidet. Der Verein „Rolli-Rockers-Sprösslinge“, den der Mülheimer Bernd Nierhaus alias Rolli Rocker gründete, erfuhr durch eine Betreuerin vom Schicksal der Mutter und startete daraufhin einen Spendenmarathon. Bei dem kamen innerhalb von acht Wochen rund 22.000 Euro zusammen. Eine stolze Summe, von der nicht nur eine Reise nach Borkum finanziert werden konnte, sondern nun auch ein Fonds für die kleine Tochter eingerichtet wurde.

Im Sommer war es für viele ein großer Spaß, sich mit Eiswasser zu übergießen, um auf die Krankheit „Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)“ hinzuweisen. Hört man aber die Leidensgeschichte der alleinerziehenden Mutter, die kurz nach ihrer Geburt erkrankte, wirkt das wie eine kalte Dusche. Die Degeneration des motorischen Nervensystems ist bei ihr so weit fortgeschritten, dass sie 24 Stunden am Tag betreut werden muss. Sie ist auf einen Rollstuhl und ein Beatmungsgerät angewiesen. Kommunizieren kann sie nur über einen Sprachcomputer, den sie mit den Augen steuert. Die stets tödlich verlaufende Krankheit ist bei der 42-Jährigen bereits im Endstadium.

Von vielen Mülheimern unterstützten Spendendaktion

Eine Woche lang hatten Mutter und Tochter nun dank der von den Rolli-Rockers-Sprösslingen initiierten und von vielen Mülheimern unterstützten Spendendaktion die Möglichkeit, auf der Insel „Borkum“ auszuspannen. „Die Kosten dafür lagen bei rund 5000 Euro, weil der Arbeiter-Samariter-Bund den Krankentransport kostenfrei übernahm“, berichtet der erste Vorsitzende Bernd Nierhaus, der überwältigt ist, dass die Summe so deutlich übertroffen wurde. Er dankt allen Spendern herzlich und verspricht, dass auch die restlichen Spenden gut angelegt sind: „Wir haben einen Fonds eingerichtet. Die Tochter bekommt das Geld, wenn sie 18 ist.“