Mülheim. Für kleine- und mittelständische Ausbildungsbetriebe (KMU) wird es zunehmend schwer, Auszubildende zu bekommen, die ihren Ansprüchen genügen. Der Mülheimer Ausbildungsservice (MAS) vermittelt seit Herbst 2013 zwischen Ausbildungsbetrieben und Lehrstellensuchenden.
Für kleine- und mittelständische Ausbildungsbetriebe (KMU) wird es zunehmend schwer, Auszubildende zu bekommen, die ihren Ansprüchen genügen. Seit Jahren werden die Klagen lauter, dass die Qualifikationen vieler Bewerber nicht ausreichen. Der Trend der jungen Menschen geht zu höheren Schulabschlüssen, Abitur oder Fachabitur. Dabei verzetteln sich Viele, wählen Schwerpunkte, die ihnen nicht liegen, brechen schulmüde ab oder wechseln die Fachrichtung, was im Lebenslauf letztlich nicht gut aussieht, erklärt Nicole Weyers vom Mülheimer Ausbildungsservice (MAS). Das führt auch dazu, dass qualifizierte Bewerber der betrieblichen Ausbildung ganz oder für viele Jahre verloren gehen.
Obwohl die Zahl der Bewerber und die der Ausbildungsplätze nicht weit auseinander liegen – laut aktueller Statistik der Agentur für Arbeit wurden im Juli 1069 gemeldete Bewerber zu 1017 gemeldeten Ausbildungsstellen gezählt – gibt es erheblichen Nachwuchsbedarf im Handwerk, Einzelhandel, IT-Bereich sowie im Hotel und Gaststättengewerbe.
Als Vermittlerstelle zwischen Ausbildern und Auszubildenden und zur Förderung der Dualen Ausbildung fungiert seit letztem Herbst der MAS, gefördert bis Herbst 2016 als „Jobstarter-Projekt“ vom Bundes-Bundesministerium.Dieses Projekt ist beheimatet als Teil des U 25-Hauses, Viktoriastraße 26 - 28.
Vorzüge von Dualer Ausbildung
„Ziel unseres Ausbildungsservice ist es, möglichst viele Jugendliche in die Duale Ausbildung zu bringen“, sagt Projektkoordinatorin Nicole Weyers. Das könne direkt, aber auch über die geförderte Einstiegsqualifizierung (EQ) der Jugendlichen oder andere unterstützende Maßnahmen gehen. Während der Ausbildung stehe man als Ansprechpartner und „Coach“ für beide Seiten zur Verfügung.
„Der Service-Faktor ist für unser Projekt besonders wichtig“, sagt Weyers. „Potentielle Ausbildungsbetriebe sollen durch unsere Dienstleistung, unser externes Ausbildungsmanagement, entlastet werden.“ Der MAS schaffe die Vernetzung zwischen Schulen und Jugendlichen und Betrieben, biete Info über Fördermöglichkeiten sozialpädagogischer und finanzieller Art.
Nun werde der direkte Kontakt zu Ausbildungsbetrieben gesucht, kostenlose Unterstützung angeboten und ein Netz von Partnerbetrieben geschaffen, die die Duale Ausbildung in der Region unterstützen. Dafür werde der MAS sogenannte „Recruiting-“ oder „Anwerbemaßnahmen“ veranstalten. Der MAS besucht bei Bedarf mit interessierten Bewerbern den Ausbildungsbetrieb oder „wir gehen in die Abschlussklassen und stellen den Schülern die Vorzüge der Dualen Ausbildung vor“, so Weyers. Im Frühjahr sei erstmalig eine „Speed-Dating“-Veranstaltung mit Unternehmen und Bewerbern geplant, bei man im Zehn-MinutenTakt ins direkt Gespräch kommen kann.