Mülheim. Verzauberte Bilder, Schattenspiele und Pommes-Skulpturen – mit einer geballten Ladung Kultur für alle Altersgruppen feiern Kunstmuseum, Medienhaus und Rick’s Café an zwei Tagen Geburtstag. Besucher können auch selbst zum Kunstwerk werden: Dafür sorgt der Mitbegründer der Schwarmkunst Olaf Neumann.

Zusammen genommen werden sie 25 Jahre alt – und den 25. feiert man bekanntlich groß. Mit einem Sommerfest, „das sich an alle Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt richtet“, begehen Kunstmuseum und Medienhaus gemeinsam mit Rick’s Café am 23. und 24. August ihre Geburtstage.

Nachdem es jahrelang „durch wechselnde Orte vagabundiert“ war, wie Pressesprecherin Dr. Beate Reese es ausdrückt, fand das Kunstmuseum 1994 endlich seinen festen Platz in der Alten Post am Synagogenplatz. Das Medienhaus wurde 2009 eröffnet, im gleichen Jahr nahm Rick’s Café den Betrieb auf. „Der Platz ist zu einem kulturellen Zentrum geworden“, schwärmt der stellvertretende Leiter des Medienhauses, Wolfgang Jordan. Womit ließe sich das besser feiern als mit einer geballten Ladung Kultur für alle?

Party beginnt mit Trommelkonzert

Die Party beginnt am Samstag um 13 Uhr, wenn die Zunftmeisterschule mit einem Konzert auf dem Synagogenplatz die Mülheimer im wahrsten Sinne des Wortes zusammentrommelt. Und wie sich das für eine gute Feier gehört, sollen Besucher nicht nur zuhören (zum Beispiel den „Tischgesprächen“ von Cornel Wachter und Gästen am Samstag, 14 bis 17 Uhr), sondern auch selbst aktiv werden: Gabriele Klages und Klaus Urbons machen die Gäste im Rahmen ihrer Licht-Kunst-Aktion zu „Schatten-Fängern“. Gestaunt werden darf auch – etwa wenn Martin Freund ein Bild von Piet Mondrian „verzaubert“. Skurrile erste Begegnungen mit Kunst thematisieren die Bücher von Cornel Wachter. Einige Episoden wird er, unterstützt von „swingenden Jazzklängen“, ab 18 Uhr zum Besten geben.

Auch die Stadtbibliothek bietet am Samstag Programm: den Büchertrödel von 12 bis 15 Uhr, Lesungen von Schauspieler Rupert Seidl und eine Fotoaktion. Parallel stellt sich die digitale Ausleihe vor. Ab 17 Uhr wird dann poetisch ge­slammt.

Selbst zum Kunstgegenstand werden

Der Sonntag im Museum beginnt um 11 Uhr mit dem Konzert „Gegengewichte“, das seinen Namen einem Gemälde Wassily Kandinskys entliehen hat. Neben anderen Programmpunkten lädt an beiden Tagen der Künstler Matthias Schamp zum „Chillen und Grillen“ an seinen Mythos-Grill ein, wo „Pommes rot-weiß“ nicht nur der Name eines Gerichtes, sondern auch der Titel eines Kunstwerkes sein könnte: Denn hier werden echte Pommes-Skulpturen geschnitzt.

Wer nicht nur für Kunst schwärmt, sondern selbst zum Kunstgegenstand werden möchte, ist auf dem Sommerfest bestens aufgehoben. Denn Olaf Neumann, Mitbegründer der Schwarmkunst, macht das Fest zum Auftakt seines neuen Werkes. Er wird Besucher vor ihren Lieblingsbildern fotografieren, manche Fotos später in hyperrealistische Pastell-Zeichnungen umsetzen, um am Ende diese Mosaikstückchen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Das Motiv? „Wird sich entwickeln“, so Neumann. Bis Anfang 2015 wird dieses Projekt zum stetigen Begleiter des Kunstmuseums. Einmal wöchentlich wird Olaf Neumann nach Mülheim kommen, um seine Bildersammlung zu vervollständigen.