Mülheim. .

Fünf Frauen allein in Tansania. Große Herausforderung, Freude und Bereicherung für die Delegation des Kirchenkreises an der Ruhr, die vom 28. Juni bis zum 13. Juli den Partnerkirchenkreis „Jimbo la Kaskazini“ in Daressalam besuchte. Beseelt von den Eindrücken berichten die Frauen, darunter Assessorin und Pfarrerin Dagmar Tietsch-Lipski und Pfarrerin Karla Unterhansberg, von intensiven Begegnungen.

Das Thema der Reise bestimmte die Gruppenzusammensetzung. Es ging, neben dem weiteren Kennenlernen der Partner, um den Umgang mit HIV/Aids sowie um Kirchen-Arbeit mit und für junge Frauen und Mütter. Pfarrerin Dagmar Tietsch-Lipski berichtet. „Wir haben zum Beispiel zwei beeindruckende Frauen kennen gelernt, die HIV-Selbsthilfegruppen leiten und neben der Hilfe für andere noch ihr eigenes Leben mit Familie und Kindern auf die Reihe bekommen müssen“, sagt die Stellvertreterin des Superintendenten Helmut Hitzbleck. „Wir haben junge, ledige Mütter getroffen, die über Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten der Kirche eine Chance bekommen“, so Tietsch-Lipski. Das Elternhaus unterstütze ledige Mütter häufig nicht, wenn der biologische Vater das Kind nicht anerkenne. Die Sozialarbeit der lutherischen Kirche, so hätten sie erlebt, frage nicht nach Kirchenzugehörigkeit und sei Anlaufstelle für Menschen jeden Glaubens.

Viel in Tansania unterwegs

Die Frauen aus Mülheim waren viel unterwegs in dem ostafrikanischen Land, haben einen Kindergarten und ein kirchliches Jugendcamp besucht, haben dreistündige Gottesdienste gefeiert, gepredigt, mit Kindern gespielt und in ihren Gastfamilien den afrikanischen Alltag ein wenig kennen gelernt. Ihre Eindrücke und auch Wünsche für zukünftige Unterstützungsmöglichkeiten werden sie nach den Ferien dem Kirchenkreis vortragen. „Wir leisten nur Unterstützung in Absprache mit unseren Partnern.

„Bischof Dr. Alex Malasusa ist ein wichtiger Mann für die Partnerschaft“, so Andrea Ruddat. Der humorvolle Mensch fördere Sozialarbeit und würdige die Frauen-Arbeit im Kirchenkreis. Nach der Reise hielten sie es für denkbar, ein Mikrokredit-Programm oder Fonds einzurichten, mit dem Nähmaschinen angeschafft würden. Auch sei die Förderung der Schulbildung, vor allem der Mädchen, sehr wichtig. Die Schule bräuchte zudem einen Brunnen. „Wir haben vor Ort viel gesehen und besprochen“, so die Presbyterin Daniela Landwehr. „Im Vordergrund der Partnerschaft steht aber ganz klar das miteinander Leben und das Teilen von Erfahrungen und Spiritualität“, betont Pfarrerin Karla Unterhansberg

Seit 2007 findet, alle zwei Jahre abwechselnd in Deutschland und Tansania, ein Austausch innerhalb der Partnerschaft, statt.