Mülheim. . Der Dauerregen in den vergangenen Tagen drückt wohl jedem aufs Gemüt. Doch die heimischen Bauern fürchten bei zu viel Regen um ihre Ernte. Bauer Hermann Terjung hofft nun auf trockene Tage.
Der Sommer-Dauerregen der letzten Tage nervt wohl jeden, doch für einen Landwirt kann allzu viel Wasser von oben auch spürbare materielle Einbußen haben.
Bauer Hermann Terjung jedenfalls sieht in diesen Tagen etwas bang auf seine Felder. Der Raps und die Kartoffeln mögen zu viel Feuchtigkeit nicht. Sein Mähdrescher hat erst einmal Pause. Denn die frühe Gerste, die jetzt eigentlich erntereif wäre, ist noch viel zu nass. „Ein Drittel der Gerste wäre schon längst geerntet und verkauft, wenn das Wetter besser gewesen wäre.“
„Dieser Regen schlägt aufs Gemüt“, sagt der erste Vorsitzende der Ortsbauernschaft Mülheim. „Und so langsam tut es weh.“ Das unberechenbare Wetter meint Terjung damit, das schon mit dem Pfingstorkan „Ela“ nicht nur die Bäume, sondern auch die Feldfrüchte flach gelegt hat. Jetzt tut das viele Wasser noch sein Übriges.
25 Liter pro Quadratmeter
25 Liter pro Quadratmeter hat Hermann Terjung auf seinem Hof am Dienstagabend gemessen, am Mittwochnachmittag 35 l/qm und einige Stunden später, am Donnerstagmorgen, noch mal 25 Liter pro Quadratmeter. Mehr als die hiesige Durchschnittsniederschlagsmenge pro Monat, so schätzt er.
Und wenn die Ähren mal am Boden liegen, das leuchtet auch dem Laien ein, kann der Mähdrescher sie nicht packen. Wenn das Getreide zu nass ist, kann die Maschine das Korn nicht von der Spreu trennen. Und zu feuchte Gerste müsste dann vor dem Verkauf – zumeist als Futtermittel – auch noch getrocknet werden. Was nicht nur zeitaufwendig ist, sondern zusätzliche Energie kostet.
Also hofft Bauer Hermann Terjung – wie jetzt viele seiner Kollegen, die ihre Ernte unterbrechen mussten – auf ein paar warme Tage. Und auch auf Wind. Ein trockener Tag reicht nicht aus. „Diese Matte aus Getreide trocknet ja sonst nicht ordentlich.“ Zu schwül darf es aber auch nicht werden, sonst fängt das Getreide möglicherweise noch an, zu keimen, so seine Befürchtung.