Mülheim. Das Pfingstunwetter hatte auch den Blimp auf demFlughafen Essen/Mülheim zerstört. Sogar Kinder wollen ihre Sparschweinchen schlachten, um zu helfen, dass der Zeppelin wieder fliegen kann. Jetzt ist klar: Es wird wieder ein Luftschiff geben, der Bau dauert aber einige Zeit.

An ihm hängen viele Mülheimer Herzen, das hat WDL-Geschäftsführerin Barbara Majerus nun in besonderem Maße erfahren, nachdem der Blimp, das Luftschiff des Mülheimer Luftfahrtunternehmens WDL, bei dem verheerenden Unwetter an Pfingstmontag so stark beschädigt worden ist, dass der Flugbetrieb eingestellt werden musste.

Die enorme Wucht des Sturms hatte das draußen vertäute 60 Meter lange und mit Helium gefüllte Luftschiff auf die Seite geworfen und zerstört – „da ist man machtlos“, sagt Majerus und fügt hinzu: „Wir haben seit über 40 Jahren Luftschiffe – hätten wir geahnt, dass das Unwetter so stark wird, hätten wir es in die Halle gebracht.“ Die Resonanz darauf, dass das Luftschiff kaputt ist, sei riesig, sagt WDL-Geschäftsführerin und beschreibt: „Kinder wollen ihre Sparschweinchen schlachten, um uns zu helfen und schreiben Briefe mit der Bitte: Klebt den Zeppelin wieder zusammen.“

"Eine klasse Mannschaft"

Auch von den „großen“ Mülheimern erreichten sie Durchhalteparolen, die zeigten, mit wie viel Herzblut die Stadt an ihrem fliegenden Wahrzeichen hänge. Gleich groß sei die Leidenschaft ihrer Mitarbeiter für das Ziel, wieder eine „fliegenden Zigarre“ in den Himmel über dem Ruhrgebiet aufsteigen zu lassen. Durch die enorme Motivation ihrer Mitarbeiter – „eine Klasse Mannschaft“, sagt die WDL-Geschäftsführerin – sei schnell klar gewesen, dass es weitergehen würde. „Der Blimp kommt wieder, wir bauen ein neues Luftschiff“, macht Majerus deutlich.

Das allerdings brauche Zeit, einige Teile müssten wohl extra angefertigt werden. Neun Monate veranschlagt die WDL für den Aufbau des neuen Luftschiffs. Dann sei die diesjährige Saison zwar vorbei, bedauert Majerus, an Weihnachten aber wolle man vor allem für die besorgten Kinder eine Aktion veranstalten, die deutlich macht: Der Blimp kommt wieder. Im neuen Jahr soll die „fliegenden Zigarre“ dann endlich wieder abheben können.