Mülheim. Künftig wird es nur noch 14 statt wie bisher 27 Regionaldirektionen der AOK Rheinland/Hamburg geben. Die Umstrukturierung macht sich auch in Mülheim bemerkbar: Die Direktionen Mülheim und Essen werden zusammengelegt. Laut AOK sollen die Kunden davon profitieren.
Nur zweieinhalb Jahre war Roland Angenvoort Regionaldirektor für die AOK Mülheim, ab heute ist er als stellvertretender Regionaldirektor für den Rhein-Kreis Neuss – Krefeld zuständig. Sein Wechsel ist der Umstrukturierung der AOK Rheinland/Hamburg geschuldet, die die Zahl ihrer örtlichen Regionaldirektionen von 27 auf 14 verringert. Nach einem Überschuss von drei Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013 und der Senkung der Verwaltungsausgaben will man nun noch effektiver werden. „Gleich große Einheiten mit jeweils etwa 200.000 Versicherten“ sollen so entstehen, sagt Roland Angenvoort.
Für die 38.500 Mülheimer Versicherten ändere sich jedoch nichts, verspricht der 47-Jährige. Obwohl die Essener und die Mülheimer Regionaldirektionen zusammengelegt würden, bleibe die Mülheimer Geschäftsstelle bestehen, auch am gleichen Standort. Das Gebäude sei trotz „Ruhrbania“ langfristig gesichert, ebenso wie die 80 Arbeitsplätze. Neuer Direktor wird Oliver Hartmann, der bislang die Regionaldirektion Essen geleitet hat.
Die Maßnahmen zur Umstrukturierung bedeuteten nicht, dass die Kunden nun weniger Serviceangebote vor Ort zu befürchten hätten. „Wir bündeln die Fachabteilungen, damit der Service noch besser wird“, sagt der scheidende Direktor. 33.000 Besucher habe man in der Geschäftsstelle Mülheim jedes Jahr. Diese sollten zukünftig nicht länger als zehn Minuten auf ihre Beratung warten müssen, so das erklärte Ziel.
Weitere Neuerung für AOK-Versicherte: Zusätzlich zu den 110 Geschäftsstellen werde noch in diesem Jahr „eine Online-Geschäftsstelle virtuell eröffnen“, so Angenvoort. Er sieht einen steigenden Bedarf für die Nutzung „neuer Medien“ auch im Krankenkassenbereich. Es sei wichtig, sowohl den persönlichen Kontakt zu ermöglichen, als auch ein passendes Online-Angebot bereitzustellen.
Patientendaten sollen sicher sein
Erst vor wenigen Tagen waren Vorwürfe gegen die Barmer Ersatzkasse laut geworden, als ein Tester, ausgestattet nur mit Versichertennummer, Name und Geburtsdatum eines Versicherten, mühelos auf dessen Krankengeschichte zugreifen konnte. Er hatte telefonisch die Adresse geändert und sich dann den Freischaltcode für das Portal an eben diese Adresse schicken lassen.
Derartige Probleme will man bei der AOK von vornherein ausschließen. Damit sensible Patientendaten nicht in falsche Hände geraten könnten, würden alle Mitarbeiter systematisch geschult, so Angenvoort. „Außerdem haben wir einen Datenschutzbeauftragten.“